Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ausstellungseröffnung in Ravensburg
Kunstmuseum zeigt Arbeiten von Carl Lohse und der Sammlung Selinka
RAVENSBURG (sz) - Das Kunstmuseum Ravensburg eröffnet am Freitag, 18. November, 19 Uhr die Ausstellungen „Carl Lohse. Ein Maler des Expressionismus“und „Von Angesicht zu Angesicht. Zwei süddeutsche Sammlungen im Dialog“. Die Arbeiten von Carl Lohse sind bis zum 5. März 2023 dort zu sehen. „Von Angesicht zu Angesicht“können Kunstinteressierte bis zum 25. Juni im Kunstmuseum in der Burgstraße 9 in Ravensburg besuchen
Der in Hamburg geborene Maler Carl Lohse (1895 bis 1965) schuf laut Pressemitteilung nach dem Ersten Weltkrieg ein ebenso kompromissloses wie markantes expressionistisches Werk und zählt zu den lang übersehenen Ausnahmefiguren der Kunstgeschichte. Die Einzelausstellung setzt ihren Schwerpunkt bei Gemälden aus Lohses intensivster Schaffensphase zwischen 1919 und 1921, die von kühnen Farbkombinationen und einer eindrücklichen Formreduzierung gekennzeichnet ist. Sein farbmächtiges Frühwerk entwickelt Lohse vor dem Hintergrund erlebter Kriegstraumata in einem regelrechten Schaffensrausch. Im sächsischen Bischofswerda bei Dresden entstehen vibrierende (Stadt-)Landschaften und eigenwillige Porträts, die die innere Zerrissenheit des jungen Künstlers spiegeln und es vermögen, seelische Tiefendimensionen einzufangen. Die erste Ausstellungsetage lädt anhand von über 40 Gemälden und Skulpturen zur Entdeckung von Lohses fulminantem Frühwerk ein, während das Erdgeschoss Einblick in Lohses zeichnerischen Kosmos bietet.
Getreu dem Motto „Von Angesicht zu Angesicht“treten ausgewählte Klassiker der Sammlung Selinka des Kunstmuseums Ravensburg
erstmals mit weiteren hochkarätigen Arbeiten aus einer süddeutschen Privatsammlung in Dialog, heißt es in der Ankündigung. Die Ausstellung beleuchtet das fruchtbare Zusammenspiel von über 30 Gemälden und druckgrafischen Arbeiten der klassischen Moderne. Schwerpunkt bilden Landschaftsund
Aktdarstellungen von Mitgliedern der Künstlergruppe Brücke (1905–1913), von Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Otto Mueller und Ernst Ludwig Kirchner, ergänzt durch ikonische Porträts von Alexej von Jawlensky sowie Arbeiten von Robert Delaunay, Heinrich Campendonk und Christan Rohlfs. Konzipiert
wurde die Ausstellung anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Kunstmuseums, das 2023 stattfindet.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter