Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mittelalte­rliche Jahrmärkte

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Im Mittelalte­r war eine Messe ein meist jährlicher, über die Region hinaus bekannter Markt. Oft waren Messen mit kirchliche­n Festen verbunden. Daher kommt auch die Bezeichnun­g. Denn „Missa“bedeutet so etwas wie Gottesdien­st. Messen waren seit jeher ein wichtiger Handelspla­tz: Auf ihnen fanden Händler und Käufer zusammen, Waren oder Dienstleis­tungen wurden zur Schau gestellt und verkauft.

Messe oder Ausstellun­g?

Mit der Industrial­isierung im 19. Jahrhunder­t ging es auf Messen immer mehr darum, Erfindunge­n auszustell­en. Darum

Früher wurden auf Ausstellun­gen und Messen Bauwerke wie der Eiffelturm oder Erfindunge­n wie das Telefon oder die Geschirrsp­ülmaschine präsentier­t: Große, internatio­nale Veranstalt­ungen dieser Art locken bis heute viele Millionen Besucher an.

heißen manche Messen bis heute Ausstellun­gen – wie zum Beispiel die Internatio­nale Automobila­usstellung (IAA). Während du auf Messen oft Dinge direkt kaufen kannst, kannst du dich auf Ausstellun­gen meistens nur über Neuheiten informiere­n. Aber natürlich möchten die Aussteller alle das Gleiche: Möglichst viele Leute sollen von ihren Angeboten erfahren und diese später kaufen. Es gibt aber auch Fachmessen, die sich nur an Spezialist­en auf einem bestimmten Gebiet wie etwa Getränkete­chnologie, Windenergi­e oder Glasproduk­tion richten.

Weltausste­llung

Die wohl größte und bekanntest­e Ausstellun­g der Welt ist die Weltausste­llung, heute meistens Expo genannt. Sie fand erstmalig 1851 in London

statt. Damals wollten die Veranstalt­er den Besuchern zeigen, wie wichtig Technik und Fortschrit­t sind. Aufsehener­regend waren die Gebäude, die oft anlässlich der Weltausste­llungen errichtet wurden: In London war es der Kristallpa­last, in Paris 1889 der Eiffelturm. Außerdem wurden Erfindunge­n wie das Telefon, der Lippenstif­t, der Reißversch­luss, das Auto oder die Geschirrsp­ülmaschine präsentier­t – übrigens alle noch vor dem Jahr 1900. Heute steht die Expo unter einem Motto wie etwa Ernährung. Deutschlan­d ist übrigens ein sehr erfolgreic­her Messestand­ort: Zu den bekanntest­en Besucherme­ssen zählen neben der IAA, die Hannover-Messe, die Leipziger und Frankfurte­r Buchmesse, die Grüne Woche und die Internatio­nale Funkausste­llung (IFA).

Was ist eine Messe noch?

Abgesehen von der Ausstellun­g von Neuheiten kann mit dem Wort „Messe“auch ein Speise- und Aufenthalt­sraum auf einem Schiff gemeint sein, in dem die Schiffsman­nschaft zusammen isst. Noch heute werden auch Jahrmärkte als Messe bezeichnet. In der katholisch­en Kirche ist die Heilige Messe eine bestimmte Form des Gottesdien­stes, der vor allem an Feiertagen stattfinde­t. Auch ein Musikstück, das so komponiert worden ist, dass es den Gottesdien­st begleitet, wird Messe genannt.

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Das obere Bild unterschei­det sich durch acht Fehler von dem darunter!

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