Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Alexander Herr ist neuer Geschäftsführer
Der ehemalige Skispringer kümmert sich um den kaufmännischen Bereich beim DEL-Club
- Der ehemalige Skisprung-Weltmeister Alexander Herr ist neuer Geschäftsführer des Eishockey-Clubs Schwenninger Wild Wings. Der 44-Jährige wurde am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.
Wie berichtet, wird Alexander Herr neuer kaufmännischer Geschäftsführer des DEL-Clubs. Herr ist gleichberechtigt mit dem bisherigen Geschäftsführer Stefan Wagner, der für den Sport zuständig ist.
„Das ist eine ehrenvolle Aufgabe, die mich sehr reizt. Die Wild Wings sind Tradition und Professionalität zugleich“, so der gebürtige Furtwangener. Als ehemaliger Profisportler sei es für ihn nun umso schöner weiter in diesem Bereich, wenn auch in einer anderen Sportart, tätig sein zu dürfen.
Wild-Wings-Gesellschafter Michael Werner sagt: „Es ist sicherlich eine sehr gute Voraussetzung, dass Alexander Herr großes Verständnis für Sport und Profitum mitbringt.“
Gesellschafter Thomas Burger ergänzte: „Alexander Herr ist eine Persönlichkeit, die hier in der Region sehr verwurzelt ist und auch über ein
entsprechendes Netzwerk verfügt.“Zwar kenne er Herr schon viele Jahre persönlich, dieser habe sich aber für den Posten des Geschäftsführers regulär beworben und sich dem Auswahlverfahren unterzogen.
Herr hat Gesundheitsmanagement studiert und war laut eigener Aussage in einem großen Unternehmen in der Medizintechnik tätig, hat selbst ein Unternehmen aufgebaut, das er zwischenzeitlich verkauft hat.
Herr war zuletzt als Unternehmensberater tätig. Er hatte im Oktober des vergangenen Jahres auf Einladung des Gewerbeverbands Oberzentrum und der Wild Wings in der HeliosArena vor Unternehmern und Sponsoren einen Vortrag über erfolgreiche Unternehmensführung gehalten und war seinerzeit sehr gut angekommen. Herr wurde 2001 im finnischen Lahti mit dem deutschen Team Mannschaftsweltmeister im
Skispringen von der Großschanze. 2004 wurde er in Oberstdorf Deutscher Meister im Einzelspringen. „Ich kenne das Gefühl vor 100 000 Zuschauern zu springen. Die Fans sind aber gerade im Eishockey brutal wichtig. Ich weiß was es heißt, in einem vollen Stadion anzutreten.“Herr machte aber auch deutlich: „Stefan braucht keine Angst haben, ich werde ihm in den sportlichen Bereich nicht hineinreden. Ich werde mich um Zahlen und Sponsoren kümmern und dabei auch meine Kontakte nutzen.“
Wagner zeigte sich erfreut, dass jetzt „manche zeitintensive Tätigkeit“die er bislang mitmachen musste, nun auf anderen Schultern ruht. Wagner war Anfang Dezember nach Schwenningen gekommen, nachdem sich die Wild Wings von Geschäftsführer Christoph Sandner getrennt hatten.
Zur Trennung von Sandner wollten sich die Gesellschafter auch zwei Monate danach nicht weiter äußern. Burger: „Es gibt eine interne Analyse, nach außen geht aber nichts, da es sich um ein schwebendes Verfahren handelt.“Ob der Vertrag mit Herr zeitlich befristet ist, darüber behielten auch beide Seiten Stillschweigen.