Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Erste digitale Haemobank Deutschlands am Zollernalb-Klinikum
Blutkonserven sind 24/7 verfügbar – Digitalisierung verringert den Arbeitsaufwand erheblich
(sz) - „Wir freuen uns, die erste digitale Haemobank in Deutschland in Betrieb zu nehmen“, freut sich Peter Baur, Transfusionsbeauftragter und Facharzt für Anästhesiologie mit Zusatzbezeichnungen Spezielle Intensivmedizin und Notfallmedizin.
Eine elektronische Bevorratung und Ausgabe von Blutkonserven ist in vielen Ländern der Welt bereits
Standard. In Deutschland hingegen übernimmt das Zollernalb-Klinikum auch bei diesem Thema der Digitalisierung eine Vorreiterrolle.
Die Haemobank am Klinikstandort in Albstadt bietet eine zusätzliche Erhöhung der Patientensicherheit am Zollernalb-Klinikum, teilt die Klinik mit. Durch die verwechslungssichere, elektronische Zuordnung von Blutkonserven kann sichergestellt werden, dass rund um die Uhr Blutkonserven in der notwendigen Menge für die Patientinnen und Patienten verfügbar sind.
Im Zentrallabor am Klinikstandort in Balingen wird das Spenderblut speziell für die Patienten geprüft (gekreuzt) und dann per „Knopfdruck“sofort am Klinikstandort Albstadt zur Entnahme freigegeben. Der bisher notwendige Transport von Blutkonserven zwischen den Standorten mittels Kurierfahrer kann somit in vielen Fällen vermieden werden. Durch die spezielle Verriegelung des Kühlschrankes wird zudem ausgeschlossen, dass in Notfallsituationen falsche Blutkonserven ausgegeben und zur Transfusion vorbereitet werden.
„Selbstverständlich ist auch der neue, digitale Blutkonserven-Kiosk abhängig von einer ausreichenden Menge an gespendeten Blutkonserven. Es herrscht leider weiterhin ein bundesweiter Mangel an Blutspendern und damit auch ein Mangel an Blutkonserven in den großen Blutspendezentren. Gehen Sie zur Blutspende. Blutspende rettet Leben!“, so Peter Baur.
Die Vorteile der neuen, digitalen Haemobank liegen klar auf der Hand. Für die Patienten bietet das System maximale Sicherheit durch den sichergestellten und standardisierten Prozess. Die Blutkonserven sind 24/7 verfügbar.
Im POCT-Labor in Albstadt reduziert die Digitalisierung des Prozesses den Arbeitsaufwand erheblich. Peter Baur fasst die Vorteile zusammen: „Die Sicherheit wird auf ein Maximum erhöht und gleichzeitig die Kosten reduziert.“