Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Erde als roter Faden
Goldener Löwe für Brasiliens Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig
(dpa) - Brasilien hat bei der 18. Architekturbiennale in der italienischen Lagunenstadt Venedig den Goldenen Löwen für den besten nationalen Beitrag erhalten. Der Pavillon des Landes mit dem Titel „Terra“(Erde) beschäftigt sich mit der Rolle der Vergangenheit für das Verständnis der Zukunft. Den Goldenen Löwen für den besten Teilnehmer erhielt „DAAR“um Alessandro Petti und Sandi Hilal aus Stockholm und Bethlehem. Nach Ansicht der Fachjury transportierten sie die wichtigsten Themen der diesjährigen Schau. Dekolonisation und Dekarbonisierung stehen in diesem Jahr im Fokus.
Bei der wichtigsten Präsentation zur Baukunst weltweit zeigen 89 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern bis 26. November ihre Entwürfe und Ideen. Die Hälfte stammt aus Afrika.
Zu Brasiliens Beitrag hieß es von der Fachjury, die Kuratoren Gabriela de Matos und Paulo Tavares hätten die „Philosophien und Vorstellungen der indigenen und schwarzen Bevölkerung mit Blick auf Formen der Wiedergutmachung“in den Mittelpunkt gestellt. Die Erde dient in ihrer Ausstellung als roter Faden.
Das Architektenbüro „DAAR“um Petti und Hilal aus Stockholm und Bethlehem mit ihrem Projekt „Dangerous Liaisons section“wurde für ihr langjähriges Engagement „für eine tiefgreifende politische Auseinandersetzung mit architektonischen und pädagogischen Praktiken der Dekolonisation“gewürdigt.
Der nigerianische Künstler, Designer und Architekt Demas Nwoko wurde zudem mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er war einer der ersten nigerianischen Architekten, der die Abhängigkeit Nigerias vom Westen kritisierte, mit Blick auf importierte Materialien, Waren und Ideen.