Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Hailtingen freut sich auf die „Verrückten“
Drei Tage Spaß beim Festival ohne Bands – Veranstalter rechnet mit mehr als 5000 Besuchern
- Die Bedingungen bei den Aufbauarbeiten für das Festival ohne Bands waren eher unangenehm: nass und eher kühl. Für Organisator David Lüke ist das ein gutes Zeichen: „Lieber bauen wir im Regen auf und unsere Gäste sind im Trockenen.“Das gute Wetter ist eine Konstante bei der Veranstaltung, die schon bis zu 8000 Besucherinnen und Besucher nach Hailtingen lockte.
„Es soll über 20 Grad haben und keinen Regen über vier Tage“, lautet Lükes Prognose für den 25. bis 28. Mai: „Das hat sich nie geändert.“Dann sei erfahrungsgemäß auch der Verkauf an Speisen und Getränke entsprechend höher: „Es sollte drei Tage gutes Wetter sein, damit wir rauskommen.“Ganz so groß wird das Festival ohne Bands auch in diesem Jahr nicht werden. „Wir werden schrumpfen“, stellt der Veranstalter fest. Bislang seien 4500 Tickets verkauft worden. Gerechnet wird mit mehr als 5000 Gästen, Platz ist für maximal 6000 Menschen. Das bedeutet, dass auch Kurzentschlossene noch zum Zuge kommen. Und in diesem Jahr gibt es wieder Tagestickets für einzelne Veranstaltungstage.
Es werden auf jeden Fall wieder mehr als das Zehnfache der rund 400 Hailtinger Einwohner
sein. Probleme gibt es offenbar weder mit Anwohnern noch mit der Gemeindeverwaltung. Im Gegenteil: „Die freuen sich, wenn die Verrückten kommen.“Es ist nämlich ein durchaus bunter Haufen, der sich hier immer einfindet, um ein paar Tage Spaß zu haben.
Bis dahin ist es immer eine Menge Arbeit, angefangen bei der Organisation und Vorbereitung. Das Partygelände wird zunächst mit einer Drohne auf Rehkitze abgesucht,
bevor es abgemäht werden kann. Eine erste Vorstellung von der Größe bekam man, als am Samstag vor einer Woche das Gelände abgezäunt wurde. Rund vier Kilometer Bauzaunelemente wurden aufgestellt. „Da haben wir lange ausprobiert und inzwischen ein gutes System ausgetüftelt“, berichtet Lüke. Aufgeteilt auf zwei Trupps, werden zunächst die Steine gelegt und dann mit einem Radlader die Zaunelemente draufgestellt. „Das läuft echt gut.“Später folgt die ganze Infrastruktur. Barzelte und Theken werden aufgebaut, Holzböden ausgelegt, 20 Lichtmasten errichtet, Wasserleitungen verlegt. Strom liefern insgesamt zehn Aggregate. 70 Dixiklos werden auf dem Gelände verteilt. Mit der „Shit- & Showerf lat“genießt man sogar den Luxus von Wassertoiletten mit Porzellanschüsseln. Und zur Orientierung wird für den Sanitätsdienst und die Feuerwehr ein acht Meter hoher Aussichtsmast aufgestellt. Ansonsten dürfen die Gäste selbst mitbringen, was ihnen den Aufenthalt angenehmer macht. Sogar Pools gehören zur Ausstattung mancher Fangruppe. Jeder kann seinen Platz direkt mit dem Auto anfahren. Die ersten kommen bereits am Donnerstag ab 8 Uhr. 1200 „Karten des frühen Rumtreibers“sind dafür gebucht worden, der Rest trifft ab 17 Uhr ein. Sie erwartet vier Tage Rock, Punk, Metal und Mainstream. Musikwünsche können im Partyzelt geäußert werden. Auf Wunsch der Fans gibt es in diesem Jahr erstmals eine Techno-Area. Und es wartet noch eine weitere Neuerung, die Lüke noch nicht verrät: „Das wird eine Überraschung.“Wie immer kann ab 12 Uhr das Mittagessen im zentralen Infield eingenommen werden.
Neben dem Campingplatz mit 100 Quadratmeter großen Zeltplätzen
gibt es auch wieder die Truckmeile, wo bereits voriges Jahr 25 Plätze gebucht wurden: „Von Leuten, die größere Sachen machen wollen.“In diesem Jahr sind es bereits 43, die dann auch in den Genuss eines Weißwurstfrühstücks am Freitag und Samstag kommen. Man müsse aber nicht unbedingt ein Großfahrzeug mitbringen, erklärt Lüke: Die Nutzung der 200 Quadratmeter großen Plätze sei völlig frei. Wer möchte, kann also auch lediglich einen Liegestuhl drauf platzieren.
Bis dahin gibt es noch allerhand zu tun für das rund 15-köpfige Kernteam. Dazu stoßen noch zahlreiche Helfer, vor allem aus den lokalen Vereinen, zu denen man über die Jahre Kontakte geknüpft habe. Die sind ebenfalls festerfahren, was beispielsweise Zeltaufbau oder Einstellung der Zapfanlage angeht. Mehr als 300 Leute sind über das Festival hinweg im Einsatz.