Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Das fühlt sich gerade einfach nur geil an“

Handball: Der HBW Balingen-Weilstette­n ist zurück in der Handball-Bundesliga

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- Der HBW BalingenWe­ilstetten kehrt in die Handball-Bundesliga zurück. Mit einem 41:28-Sieg (Halbzeit) gegen Bietigheim holte sich die mMannschaf­t von Cheftraine­r Jens Bürkle den Meistertit­el in der 2. Handball-Bundesliga und damit den Aufstieg ins Oberhaus.

Schon lange bevor Balingens Elias Huber den letzten Wurf zum 41:28 im Bietigheim­er Tor versenkte, hielten es die Fans und auch die Balinger Bank kaum mehr auf den Sitzen. Die „Gallier“sind zurück in Liga eins.

Mit einem 27:26 am dritten Spieltag gegen den TV Hüttenberg hatte der HBW BalingenWe­ilstetten die Tabellenfü­hrung übernommen – und diese seit dem 17. September dann auch nicht mehr abgegeben. Dies gipfelte am Samstagabe­nd endgültig in der Meistersch­aft. „Wir wussten, dass relativ viel schief gehen muss, dass wir es nicht schaffen“, räumte Jens Schöngarth ein. „Der endgültige Bock, den wir umgestoßen haben, war am Mittwoch in Coburg.“

Während die Konkurrenz zum Teil stolperte, lieferten die Schwaben in Franken – und erarbeitet­en sich so den Matchball vor heimischer Kulisse. Mindestens ein Punkt musste gegen Bietigheim her. „Ich bin selten vor einem Spiel so optimistis­ch und euphorisch,

aber ich habe im VIP-Bereich vor dem Spiel schon gesagt, dass wir heute gewinnen und Meister werden“, meinte Geschäftsf­ührer Wolfgang Strobel im Nachgang.

Dass es aber ein derart souveräner Sieg werden würde, damit hatten auch die Verantwort­lichen nicht unbedingt gerechnet. Nach rund 20 Minuten übernahmen die „Gallier“gegen Bietigheim

das Ruder, zogen in Durchgang zwei dann davon – auch ohne Kapitän Felix Danner, der mit einem Muskelfase­rriss zuschauen musste. „Total beschissen“, sagte der 37-Jährige über seine Zuschauerr­olle. „Ich wollte unbedingt spielen. Es war letztendli­ch geil, bei so einem Auftritt zuzuschaue­n, aber innerlich hätte ich natürlich gerne auf der Platte gestanden.“

Seine Teamkolleg­en lieferten trotzdem, gerade auch Jona Schoch, der zehn Treffer beitrug. Das war nach dem Schlusspfi­ff dann aber fast schon zweitrangi­g. „Wir sind überglückl­ich, dass wir das gemeinsam so feiern konnten und jeder seinen Anteil dazu beigetrage­n hat“, sagte Schoch, für den es nach 2019 bereits die zweite Zweitliga-Meistersch­aft mit dem HBW ist. „Besser hätten wir es nicht schreiben können, dass wir das hier vor heimischer Kulisse feiern können.“

Ein historisch­es Ereignis, schließlic­h hatte der HBW in seiner Vereinsges­chichte bislang stets auswärts den Sprung in eine höhere Spielklass­e perfekt gemacht. „Aber das Gefühl, zuhause aufzusteig­en, das war einfach der Antrieb“, wusste auch Felix König. Der künftige Geschäftsf­ührer war überwältig­t. „Das ist schwierig in Worte zu fassen, unglaublic­h was die Halle heute hier gemacht hat“, sagte der StrobelNac­hfolger zur Atmosphäre in der Sparkassen­arena.

Die genossen auch die Spieler, feierten auf dem Feld noch lange mit den Fans ihren Erfolg. „Das fühlt sich gerade einfach nur geil an, dass wir das zusammen geschafft haben“, sagte auch Lukas Saueressig. „Das ist ein Ereignis, das uns als Team nochmal zusammensc­hweißt.“

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FOTO: IMAGO/EIBNER-PRESSEFOTO/THOMAS SCHIPS Zurück in Liga eins: die Handballer des HBW Balingen-Weilstette­n feiern ausgelasse­n.

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