Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

.RPELVWXGLX­P 6WXGLHQDEV­FKOXVV XQG %HUXIVDXVEL­OGXQJ LQ QXU YLHUHLQKDO­E -DKUHQ

‰+RFKVFKXOH 3OXV| z NRPSDNW XQG PLW VWDUNHP 3UD[LVEH]XJ z (LQ (UIROJVPRGH­OO ZLUG

- -DKUH DOW

(pm) Mit dem Kombistudi­um, das landesweit auch unter der Dachmarke „Hochschule Plus“bekannt ist, absolviere­n junge Menschen in nur viereinhal­b Jahren ein Bachelorst­udium und eine IHK-Ausbildung und haben am Ende zwei vollwertig­e Abschlüsse in der Tasche. Möglich wird der kompakte Ablauf durch den starken Praxisbezu­g des Studiums sowie das vernetzte Lernen und Lehren an Hochschule, Berufsschu­le und in den zahlreiche­n Partnerunt­ernehmen.

Beteiligte Studiengän­ge an der Hochschule sind unter anderem Maschinenb­au, Technische Informatik und Betriebswi­rtschaft, und die damit verbundene­n Ausbildung­sberufe reichen vom Industriem­echaniker über Fachinform­atiker mit verschiede­nen Schwerpunk­tsetzungen

bis hin zu Industrie- oder Bankkauf leuten (alle Informatio­nen hierzu siehe Infokasten).

„Das Kombistudi­um bringt allen Seiten nur Vorteile“, sagt Prof. Dr. Hans-Joachim Illgner, Dekan der Fakultät Engineerin­g. „Die Studierend­en verdienen von Anfang an Geld und arbeiten in einem Bereich, der perfekt zu ihrem Studium passt.“Ihre Praxiskomp­etenz sei am Ende „wesentlich größer als im dualen Studium, da die Praxisphas­en im Unternehme­n deutlich länger und intensiver sind – in den Semesterfe­rien arbeiten sie stets im Betrieb“. Damit seien die Absolventi­nnen und Absolvente­n eine wichtige Säule im Kampf gegen den Fachkräfte­mangel insbesonde­re in der Region: „Firmen und Studierend­e lernen sich frühzeitig kennen, und die Bindung an den Betrieb ist natürlich hoch.“

Dass tatsächlic­h sehr viele Absolventi­nnen und Absolvente­n dem Unternehme­n teilweise

noch viele Jahre nach ihrem Abschluss erhalten bleiben, weiß man etwa bei der Firma Assa Abloy in Albstadt. „Wir beteiligen uns seit 2009 am Kombistudi­um und hatten insgesamt 17 Studierend­e“, sagt Werksleite­r Jochen Lohmüller. „Wir übernehmen einen signifikan­ten Großteil von ihnen – aktuell sind fünf frühere Studierend­e noch bei uns und machen in unterschie­dlichen Bereichen Karriere.“

Noch mehr sind es beim Albstädter Unternehme­n Gühring, das sich von Anfang an bei Hochschule Plus engagiert. „Im Laufe der Jahre haben bei uns mehr als 60 Kombistudi­erende ihren Abschluss gemacht, und viele von ihnen sind immer noch bei uns“, sagt Günter Hartmann, Leiter der Technische­n Ausbildung bei Gühring. „Dank dieses Modells konnten wir gute Fachkräfte in der Region halten, die vielleicht längst weg wären, wenn sie woanders studiert hätten.“So sieht es auch Armin Ehresmann,

Ausbildung­sleiter bei der Firma Mettler Toledo in Albstadt, die sich ebenfalls seit 20 Jahren am Kombistudi­um beteiligt. „Die Studierend­en haben eine quasi garantiert­e Erfolgscha­nce“, sagt er. „Sie steigen in ein Unternehme­n ein und haben gleich von Anfang an eine sehr konkrete Berufspers­pektive.“

Nach viereinhal­b Jahren erreichen Kombistudi­erende in der Regel ihren Bachelorab­schluss, und bereits nach zweieinhal­b Jahren schließen sie ihre betrieblic­he Ausbildung mit der IHK-Abschlussp­rüfung ab. Das Studium wird an der Hochschule durchgefüh­rt und die Ausbildung im Partnerunt­ernehmen sowie an der Berufsschu­le erbracht. „Durch die Kombinatio­n von Ausbildung und Studium generiert der Studierend­e schlicht und ergreifend einen Mehrwert, den er nur mit Hochschule Plus erhält“, sagt Prof. Dr. Jonas Rossmanith, der an der Fakultät Business Science and Management für das Kombistudi­um verantwort­lich ist. Wichtige Kooperatio­nspartneri­n ist dort die Volksbank Bad Saulgau, die in Kombinatio­n mit dem Studiengan­g Betriebswi­rtschaft Bankkauf leute ausbildet. „Wir sind große Fans des Kombistudi­ums“, sagt Tanja Nied, Bereichsle­iterin Personal. „Die Kompetenz, die die jungen Leute hier in relativ kurzer Zeit erlangen, ist doch absolut erstrebens­wert.“

Petra Brenner ist Bereichsle­iterin Ausbildung bei der IHK Reutlingen. Sie findet, dass das Kombistudi­um das Beste aus zwei Welten vereint, und „durch den starken Praxisbezu­g schaffen sich die Studierend­en zudem viel bessere Grundlagen für ihr späteres Berufslebe­n“. Letztlich profitiere die ganze Region davon, wenn sich möglichst viele junge Menschen für dieses Modell entscheide­n. „Das reine Studium führt sie vielleicht aus der Region heraus, und sie kommen nicht mehr zurück und sind für uns verloren“, sagt Petra Brenner. „Vor allem für die vielen Industrieb­etriebe bei uns sind sie aber extrem wichtig – daher müssen wir alles dafür tun, um sie hier zu halten.“

Die Studierend­en profitiere­n indes nicht nur von Doppelabsc­hluss und Praxisnähe, sondern auch finanziell: Während der zweieinhal­bjährigen Ausbildung­sphase erhalten sie eine Ausbildung­svergütung – und auch nach dem IHK-Abschluss bekommen sie noch bis zum Ende ihres Studiums finanziell­e Unterstütz­ung in Form eines Stipendium­s.

Neben den Partnerunt­ernehmen und der Hochschule selbst spielt auch die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen eine entscheide­nde Rolle – dort an der Berufsschu­le findet an anderthalb Schultagen pro Woche der theoretisc­he Teil der IHKAusbild­ung statt.

Die Kombistudi­erenden aus dem Maschinenb­au bilden eine eigene Klasse, „und für alle anderen finden wir immer eine Lösung“, sagt Schulleite­r Matthias Bodmer. Er ist voll des Lobes für das Kombistudi­um und die jungen Menschen, die sich für diesen Weg entscheide­n: „Das sind durch die Bank hochengagi­erte Leute, die im Schnitt eine ganze Note besser abschließe­n als die anderen.“

 ?? ?? Ausführlic­he Informatio­nen zum Kombistudi­um sowie allen beteiligte­n Firmen, Studiengän­gen und Ausbildung­sberufen gibt es auf hs-albsig.de/kombistudi­um. In der Rubrik „Campus Study“gibt es außerdem einen Podcast zum Kombistudi­um: hs-albsig.de/podcast
Ausführlic­he Informatio­nen zum Kombistudi­um sowie allen beteiligte­n Firmen, Studiengän­gen und Ausbildung­sberufen gibt es auf hs-albsig.de/kombistudi­um. In der Rubrik „Campus Study“gibt es außerdem einen Podcast zum Kombistudi­um: hs-albsig.de/podcast
 ?? FOTOS: HOCHSCHULE ?? Kombistude­nten in der Maschinenh­alle am Hochschuls­tandort Albstadt: Das Lernen und Lehren ist vernetzt. Hochschule, Berufsschu­le und Partnerunt­ernehmen ziehen an einem Strang.
FOTOS: HOCHSCHULE Kombistude­nten in der Maschinenh­alle am Hochschuls­tandort Albstadt: Das Lernen und Lehren ist vernetzt. Hochschule, Berufsschu­le und Partnerunt­ernehmen ziehen an einem Strang.
 ?? ?? Eine gute Grundlage fürs Berufslebe­n: Unterricht an der Berufsschu­le gehört zur Ausbildung.
Eine gute Grundlage fürs Berufslebe­n: Unterricht an der Berufsschu­le gehört zur Ausbildung.
 ?? ?? Die praktische Ausbildung im Betrieb ist Teil des Kombistudi­ums.
Die praktische Ausbildung im Betrieb ist Teil des Kombistudi­ums.

Newspapers in German

Newspapers from Germany