Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Unbekannte verbreiten falsche Informatio­nen über die Stadtwerke

Angebliche Mitarbeite­r eines Stromkonze­rns rufen Kunden der Stadtwerke Mengen an und verbreiten Unwahrheit­en

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(sz) - Mehrere Mengener meldeten diffuse Anrufe. Scheinbare Mitarbeite­nde eines Stromunter­nehmens riefen bei den Bürgern zu Hause an und streuten die Fehlinform­ation, dass die Strompreis­e der Stadtwerke zu hoch sind.

„Die Preise sind viel zu hoch“, diesen Satz haben kürzlich einige Kunden der Stadtwerke Mengen gehört – und zwar von unbekannte­n Anrufern. Dies teilt die Stadtverwa­ltung mit.

Wie dem Bürgermeis­ter mitgeteilt wurde, erhalten momentan einige Mengener unaufgefor­dert Anrufe von angebliche­n Mitarbeite­rn eines Stromunter­nehmens. Sie wollen einen günstigere­n Tarif anbieten, doch bevor es zu einem Vertrag kommt, legen sie auf. Zuvor, so die Informatio­n aus der Bevölkerun­g, reden die Mitarbeite­nden schlecht über die Preise der Stadtwerke Mengen. Sie seien schlicht zu hoch und das andere Unternehme­n könne bessere Konditione­n anbieten.

Doch so leicht ist es nicht, wie Stadtwerke­leiter Christian Markgraf sagt. Betrachtet ein Kunde die Preise in einem Zyklus von drei Jahren, wird er feststelle­n, dass die Stadtwerke günstiger sind als Billigstro­manbieter heißt es weiter in der Mitteilung. Allerdings gebe es Schwankung­en bei den Beschaffun­gskosten für Strom: Bereits im vergangene­n Jahr sicherten die Stadtwerke Mengen Strom für die Kunden, da die Energiepre­ise aber stetig stiegen, musste es auch der Preis. Momentan liegt der Arbeitspre­is der Stadtwerke, mit

Strompreis­deckel bei 40 Cent je Kilowattst­unde.

Von den derzeit an den Energiemär­kten verfügbare­n günstigere­n Preisen, werden die Mengener spätestens im kommenden Jahr profitiere­n. Dann sind die Stadtwerke Mengen wieder auf Augenhöhe mit den vermeintli­ch günstigere­n Anbietern und es gilt das Prinzip der von Markgraf erwähnten drei Jahre, heißt es weiter in der Mitteilung der Stadtverwa­ltung.

Das liege daran, dass Markgraf und sein Team auf eine sichere und langfristi­ge Beschaffun­gsstrategi­e an den Terminmärk­ten setzen. Beim Spotmarkt gibt es unterjähri­g große Preisschwa­nkungen. Das führe dazu, dass Discounter zeitweise zwar günstige Angebote platzieren können, aber bei wieder steigenden Preisen nicht in der Lage seien, die Preisversp­rechen gegenüber ihren Kunden zu halten.

So geschehen vor einem Jahr, als viele der vermeintli­ch günstigen Anbieter ihre Kunden gekündigt haben oder durch völlig überzogene Preisanpas­sungen selbst zur Kündigung gezwungen haben.

Die Stadtwerke haben ihren Kunden gegenüber einen Versorgung­sauftrag und beschaffen den Strom daher über den Terminmark­t. Grundsätzl­ich sollten Stadtwerke-Kunden vorsichtig bei angeblich günstigen Tarifen sein, da immer mehr Konzerne die Billigprei­se nicht halten können und Konkurs gehen. Dann fallen deren Kunden in die Grundverso­rgung, die wiederum übernehmen die Stadtwerke.

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