Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Schwarzkehlchen auf der Alb entdeckt
Seltener Vogel hat sich Ödlandfläche bei Veringenstadt zur Brut ausgesucht
- Obwohl der Vogel des Jahres 2023 das Braunkehlchen bei vielen Vogelfreunden in diesem Jahr ganz besonders im Fokus steht, hat dieser kleine und in Deutschland stark gefährdete Singvogel noch andere Verwandte, die man ebenfalls nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Dazu zählt auch das Schwarzkehlchen, das neben dem deutlich häufigeren und bekannteren Rotkehlchen bei uns sehr selten geworden ist.
Die Harthauser Vogelfreunde vermuteten zunächst eine Mönchsgrasmücke, doch auf den erst vor wenigen Tagen gemachten Fotos stellte sich bei genauerer Betrachtung schnell heraus, dass es sich dabei tatsächlich um ein Schwarzkehlchen-Paar handelt, das offenbar eine schon lange nicht mehr bewirtschaftete Ödlandf läche bei Veringenstadt in diesem Jahr zur Brut ausgewählt hat.
Bei der vor kurzem vom Nabu bundesweit durchgeführten Vogelzählung wurden aus ganz Baden-Württemberg
immerhin noch drei Braunkehlchen aber nur eine einzige Sichtung eines Schwarzkehlchens gemeldet. Damit steht dieser Zugvogel aktuell auf dem drittletzten Platz von insgesamt 133 in unserem Bundesland beobachteten Vogelarten.
Das Schwarzkehlchen mit dem typisch schwarzen Kopf des Männchens und der orangefarbenen Brust gehört wie seine bekanntere Verwandtschaft zur Familie der Fliegenschnäpper, deren Name sich von der Art und
Weise ihrer Insektenjagd herleitet. Meist von einer erhöhten Sitzwarte, einem langen Grashalm oder von einem Busch aus, schnappen sie dabei mit einem kurzen Verfolgungsf lug nach vorbeif liegenden Insekten.
Das Brutrevier mit trockener und weitgehend offener Fläche, passt ideal zu den Ansprüchen dieser Bodenbrüter und so bestehen gute Chancen, dass ihre Brut erfolgreich verläuft, zumal auf dem Gebiet keine landwirtschaftlichen Maschinen zum Einsatz kommen.