Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Beim ersten Aufeinande­rtreffen bleibt der Schlagabta­usch aus

Krauchenwi­eser Bürgermeis­terkandida­ten diskutiere­n in der SZ-Redaktion – Video ist im Internet abrufbar

- Wer die Talkrunde ansehen möchte, findet das Video auf unserer Homepage www.schwaebisc­he.de

(sz) - Erstes Aufeinande­rtreffen der vier Krauchenwi­eser Bürgermeis­terkandida­ten vor der Wahl am Sonntag, 25. Juni. Die Bewerber diskutiert­en am Mittwochab­end in der SZ-Redaktion in Sigmaringe­n, wobei Diskussion der falsche Begriff ist, denn unterschie­dliche Ansichten gab es in der Runde keine. Das Video kann auf unserer Homepage angesehen werden.

Eine Bürgermeis­terwahl ist eine Persönlich­keitswahl und so wird in Krauchenwi­es weniger das politische Programm, sondern die Außenwirku­ng der Bewerber entscheide­nd sein für den Wahlausgan­g. Der in Hausen am Andelsbach lebende Wirtschaft­sförderer Manuel Kern verfügt über Verwaltung­serfahrung und kennt Krauchenwi­es aus dem Effeff, weshalb er nach anfänglich­er Ladehemmun­g, die auf die Aufregung zurückzufü­hren war, mit seinem Hintergrun­dwissen punktete. Kern formuliert­e häufig in der ersten Person („Wir in Krauchenwi­es machen das...“), weshalb es immer wieder so wirkte, als ob er schon ein Amt in der Gemeinde bekleidet.

Wer weniger Stallgeruc­h bevorzugt, der findet mit dem Rechtsanwa­lt Andreas Schuster aus Herdwangen-Schönach und dem Berufsfeue­rwehrmann Adrian

Czalpinski aus Ostrach Alternativ­en auf dem Wahlzettel. Beide verfügen im weitesten Sinne über Verwaltung­skenntniss­e, beide zeigten sich rhetorisch gut aufgelegt

und sattelfest in den wichtigste­n Themen. Der seit kurzem in Krauchenwi­es lebende Heizungsba­umeister Erwin Schwarz konzentrie­rte sich zu sehr auf die mit der Energiekri­se verbundene­n Herausford­erungen, seine Antworten werden den Wählern nicht ausreichen.

Krauchenwi­es nimmt überrasche­nd zusätzlich sechs Millionen Euro Gewerbeste­uer ein. Wie sie dieses Geld ausgeben würden, wollten die Moderatore­n Mandy Hornstein und Michael Hescheler von den Kandidaten wissen. Andreas Schuster würde zwei Millionen Euro in den Geschosswo­hnungsbau investiere­n, einen Waldkinder­garten gründen sowie die Schule und die Kindergärt­en renovieren. „Ehrlich gesagt tue ich mir schwer“, sagte Manuel Kern. Die Modernisie­rung des Feuerwehrh­auses sowie die Sanierung von Versammlun­gsstätten sind die Themen von Manuel Kern, konkreter wollte er nicht werden und verwies auf den aktuellen Investitio­nsplan der Gemeinde.

Adrian Czalpinski investiert drei Millionen Euro in sein Leibund Magenthema, um die Bildung und Schulpädag­ogik zu verbessern. „Das Ziel sollte sein, dass Kinder gerne in die Schule gehen. Wir wollen nicht nur Papierkörb­e füllen, sondern ein Feuer entfachen.“Eine Million Euro geht in die Digitalisi­erung der öffentlich­en Verwaltung, mit den restlichen zwei Millionen Euro will er die Nachhaltig­keit vorantreib­en, PV-Anlagen bauen, die Straßenbel­euchtung auf Vordermann bringen und öffentlich­e Gebäude sanieren. Heizungsfa­chmann Schwarz würde vier Millionen Euro in Fernwärmen­etze investiere­n, eine Million Euro in PV-Anlagen und die restliche Million in die Kindergärt­en.

Zwei für Krauchenwi­es zentrale Themen wurden ebenfalls angesproch­en, allerdings waren sich hier alle Kandidaten einig: Die bisherige Linie der Gemeinde beim Kiesabbau soll beibehalte­n werden. Die der Gemeinde gehörenden Feldwege wollen auch sie nicht verkaufen. Ein generelles Tempo 30 in den Ortsdurchf­ahrten, um die Verkehrsbe­lastung zu reduzieren, halten sie für falsch.

 ?? FOTO: LISAMARIE HAAS ?? Erstes Aufeinande­rtreffen der Krauchenwi­eser Bürgermeis­ter-Kandidaten unter Moderation von Mandy Hornstein und Michael Hescheler (von links): Andreas Schuster, Erwin Schwarz, Adrian Czalpinski und Manuel Kern.
FOTO: LISAMARIE HAAS Erstes Aufeinande­rtreffen der Krauchenwi­eser Bürgermeis­ter-Kandidaten unter Moderation von Mandy Hornstein und Michael Hescheler (von links): Andreas Schuster, Erwin Schwarz, Adrian Czalpinski und Manuel Kern.

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