Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bilder voller Lichtblicke
Künstlerin Temi präsentiert ihre Werke in einer Ausstellung im Kloster Mariaberg in Gammertingen
- Wer das Licht einfangen will, muss es bannen, festhalten mit Pinsel und Farbe – Temenuzhka Dikanska-Greber, genannt Temi, ist das geglückt. In der Auseinandersetzung mit Kristallen, Spiegelungen, Ref lektionen und Absorptionen im und mit dem Material schuf sie großformatige, abstrakte Acrylbilder. Kräftige Farben und bizarre Formen versetzen diejenigen, die sich die Bilder ansehen, in eine malerische Welt, eine Welt voll Licht und Emotion.
Im Form-, Farb- und Lichtspiel sucht Dikanska-Greber nach einer Plastizität, die die Fragmente wieder gegenständlich wirken lässt. So entstehen eigene Lichtund Farbräume, welche zu neuen virtuellen Landschaften und Architekturen führen.
Nicht nur das Licht gehört zum Repertoire der Künstlerin. Ihre zweite Serie erzählt auf poetische Weise von der Vielfalt der heimischen Pf lanzenwelt. Gegenständlichkeit und Abstraktion verschwimmen miteinander und bilden faszinierende Kunstwerke voll Farbpracht und Detailreichtum. Licht und Schatten erzeugen atmosphärische Tiefenwirkung. „Jedes Bild wie ein kleines Gedicht, eine eigene Geschichte – gemalte Natur, gemalte Poesie“, erzählt die Künstlerin vom Heuberg mit leuchtenden Augen. Sie spricht von einer Signatur der Natur, wie das Spiel der Blätter, das Spiegeln des Sonnenlichtes in den
Wassertropfen oder die Windungen der Pf lanzenranken.
Beide Serien geben Einblick in eine farbenfrohe, eigene Welt des Lichtes in all seiner Wandlungsfähigkeit und Vielfalt, die Künstlerin nennt das „gemalte Lichtblicke“.
Die Malerin lebt mit ihrem Schwenninger Ehemann Christof und der Tochter Sophia in der Heuberggemeinde Schwenningen. Sie stammt aus einer Künstlerfamilie in Sofia, wo sie an der nationalen Kunstakademie mit dem Abschluss Magister der Kunst studiert hat.
Im Anschluss war Temi sieben Jahre lang als Kunstlehrerin tätig. An der Kunsthochschule in Kassel absolvierte sie ein zweites Studium für Bildende Kunst mit Examensabschluss. Ihre Werke waren in mehr als 60 Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen und haben sich in zahlreichen Sammlungen in Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Italien, Tschechien und den USA einen festen Platz gesichert.
Die Künstlerin bittet am Sonntag, 18. Juni, um 14 Uhr zur Vernissage in die Klosterkirche Mariaberg. Der katholische Kirchenchor Schwenningen/Heuberg unter Leitung von Britta Neher sorgt für die gesangliche Gestaltung.
Die Ausstellung ist im Klostergebäude Mariaberg bis Sonntag, 10. November, montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 15 Uhr zu besichtigen.