Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Der erste Osterbrunnen der Göge steht in Günzkofen
Wie aus einer Fasnetslaune Realität wurde - Brunnen ist bis Ende April zu bestaunen
- Der erste Osterbrunnen der Gemeinde Hohentengen steht seit Palmsonntag im Teilort Günzkofen. Rosalinde Doser, Heidi Lehleiter und Gudrun Kober haben ihn mit Unterstützung von Hans-Joachim Kaufmann geschaffen. Die Idee kam aus einer fasnächtlichen Laune heraus, die jetzt in die Realität umgesetzt wurde.
Schon länger hegte Rosalinde Doser den Wunsch, einen Osterbrunnen selbst zu gestalten und diesem Anliegen ist sie dieses Jahr erstmals mit ihren Helferinnen nachgekommen. „In einer dreiwöchigen Vorlaufzeit haben wir rund 120 Kunststoffeier bemalt und mit den unterschiedlichsten Schrumpffolienmotiven und christlichen Ornamenten beklebt, so dass es ein stimmiges Gesamtbild
ergibt“, erzählt Rosalinde Doser. „Jedes Ei haben wir noch mit einem kleinen Haken versehen, damit diese später befestigt werden konnten.“
Beim Kränzen von Buchs und Thuja waren Heidi und Gudrun gefragt. Im stillen Kämmerlein haben sie Ideen gesammelt und Pläne geschmiedet, bis ein ihren Vorstellungen entsprechendes Konzept zur Umsetzung vorlag. In dieser Phase waren nur ein paar wenige Menschen eingeweiht, denn der Osterbrunnen sollte für die Dorfbewohner eine Überraschung werden. Den Rückmeldungen zufolge ist ihnen das vollumfänglich gelungen.
Der alte Dorfbrunnen in Günzkofen wurde 2012 vom Heimatverein neugestaltet. Seit kurzem ist Rosalinde Doser für die Betreuung des Brunnens verantwortlich. Das Brauchtum des Osterbrunnens
stammt ursprünglich aus der Fränkischen Schweiz, in der Zeit vor Ostern werden dort öffentliche Dorfbrunnen mit bemalten Ostereiern und anderen Verzierungen als Osterbrunnen geschmückt, seit den 1980er-Jahren wird auch in weiten Teilen Oberschwabens dieses Kulturgut gepflegt.
„Unser kleiner feiner Osterbrunnen soll Freude verbreiten und nicht zu einem Wettbewerb in der Göge herausfordern“, betont die Gruppe. „Für uns ist es wichtig, dass die Dorfgemeinschaft in Günzkofen sich freut und das verbindet.“Vielerorts werde der Osterbrunnen als touristische Attraktion vermarktet. In Günzkofen soll das in den Augen der Frauen liebens- und lebenswerte Dorf mit dem Osterbrunnen aufgewertet werden, sagen die drei Osterbrunnen Frauen, denn unser Dorf soll liebens-und lebenswert sein und bleiben. Er kann bis Ende April bestaunt werden.