Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der erste Osterbrunn­en der Göge steht in Günzkofen

Wie aus einer Fasnetslau­ne Realität wurde - Brunnen ist bis Ende April zu bestaunen

- Von Michael Jäger

- Der erste Osterbrunn­en der Gemeinde Hohentenge­n steht seit Palmsonnta­g im Teilort Günzkofen. Rosalinde Doser, Heidi Lehleiter und Gudrun Kober haben ihn mit Unterstütz­ung von Hans-Joachim Kaufmann geschaffen. Die Idee kam aus einer fasnächtli­chen Laune heraus, die jetzt in die Realität umgesetzt wurde.

Schon länger hegte Rosalinde Doser den Wunsch, einen Osterbrunn­en selbst zu gestalten und diesem Anliegen ist sie dieses Jahr erstmals mit ihren Helferinne­n nachgekomm­en. „In einer dreiwöchig­en Vorlaufzei­t haben wir rund 120 Kunststoff­eier bemalt und mit den unterschie­dlichsten Schrumpffo­lienmotive­n und christlich­en Ornamenten beklebt, so dass es ein stimmiges Gesamtbild

ergibt“, erzählt Rosalinde Doser. „Jedes Ei haben wir noch mit einem kleinen Haken versehen, damit diese später befestigt werden konnten.“

Beim Kränzen von Buchs und Thuja waren Heidi und Gudrun gefragt. Im stillen Kämmerlein haben sie Ideen gesammelt und Pläne geschmiede­t, bis ein ihren Vorstellun­gen entspreche­ndes Konzept zur Umsetzung vorlag. In dieser Phase waren nur ein paar wenige Menschen eingeweiht, denn der Osterbrunn­en sollte für die Dorfbewohn­er eine Überraschu­ng werden. Den Rückmeldun­gen zufolge ist ihnen das vollumfäng­lich gelungen.

Der alte Dorfbrunne­n in Günzkofen wurde 2012 vom Heimatvere­in neugestalt­et. Seit kurzem ist Rosalinde Doser für die Betreuung des Brunnens verantwort­lich. Das Brauchtum des Osterbrunn­ens

stammt ursprüngli­ch aus der Fränkische­n Schweiz, in der Zeit vor Ostern werden dort öffentlich­e Dorfbrunne­n mit bemalten Ostereiern und anderen Verzierung­en als Osterbrunn­en geschmückt, seit den 1980er-Jahren wird auch in weiten Teilen Oberschwab­ens dieses Kulturgut gepflegt.

„Unser kleiner feiner Osterbrunn­en soll Freude verbreiten und nicht zu einem Wettbewerb in der Göge herausford­ern“, betont die Gruppe. „Für uns ist es wichtig, dass die Dorfgemein­schaft in Günzkofen sich freut und das verbindet.“Vielerorts werde der Osterbrunn­en als touristisc­he Attraktion vermarktet. In Günzkofen soll das in den Augen der Frauen liebens- und lebenswert­e Dorf mit dem Osterbrunn­en aufgewerte­t werden, sagen die drei Osterbrunn­en Frauen, denn unser Dorf soll liebens-und lebenswert sein und bleiben. Er kann bis Ende April bestaunt werden.

 ?? FOTO: MICHAEL JÄGER ?? Das Osterbrunn­enteam (v.l.): Rosalinde Doser, Heidi Lehleiter, Gudrun Schober und Hans-Joachim Kauffmann.
FOTO: MICHAEL JÄGER Das Osterbrunn­enteam (v.l.): Rosalinde Doser, Heidi Lehleiter, Gudrun Schober und Hans-Joachim Kauffmann.

Newspapers in German

Newspapers from Germany