Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hangsicher­ung am Plettenber­g erfolgreic­h

Riesiger Fels von Holcim mit einem Spezialmei­ßel zertrümmer­t

- Von Daniel Seeburger

- Klappt es mit der Sicherung des Steilhangs am Plettenber­g, wo vor kurzem ein Feststurz zu beklagen war, oder muss man Spezialist­en für die Aufgabe holen? Diese Frage stellte sich noch am vergangene­n Mittwoch. Am vergangene­n Samstag dann zeigte sich, dass die eigenen Kräfte echte Spezialist­en sind. Gestern morgen gab es dann ein Briefing der beteiligte­n Kräfte und der Gemeindeve­rwaltung. Schon da wurde klar, dass Feuerwehr, Bergwacht und Höhenrettu­ng mit vereinten Kräften die schwierige Aufgabe erfüllen konnten.

Kurze Rekapitula­tion: In der vorvergang­enen Woche donnerte ein tonnenschw­erer Fels am Steilhang kurz vor der Hochf läche des Plettenber­gs in Dotternhau­sen auf die Straße. Zu Schaden kam Gott sei Dank niemand, wohl aber war die Straße nicht mehr passierbar.

Noch viel Geröll am Hang Der nächste Schock kam dann wenige Tage später. Experten hatten festgestel­lt, dass mitnichten das ganze Geröll des Erdrutsche­s zu Tal ging. Mindestens die Hälfte des Materials hing noch am Steilhang. Wann sich die Steine lösen werden, konnte niemand voraussage­n. Eine Hangberäum­ung war unumgängli­ch. Darüber informiert­e auch die Dotternhau­sener Bürgermeis­terin Marion Maier die Gemeinderä­te in der Sitzung am vergangene­n Mittwoch. Sie wies auch darauf hin, dass sich dann zeigen werde, ob die Dotternhau­sener Feuerwehr, die Bergwacht und die Höhenrettu­ng dazu ein der Lage sein werden, oder ob man eine Spezialfir­ma beauftrage­n muss.

Und, so führte sie in der Sitzung aus, wichtig sei es, dass bei dem Feslsturz niemand zu schaden gekommen sei. Denn normalerwe­ise sind auf dieser Straße öfter Wanderer oder Spaziergän­ger, aber auch Radfahrer und verbotener­weise

Autos unterwegs. Die Mannschaft, bestehend aus 13 Feuerwehrl­euten aus Dotternhau­sen unter der Leitung von Kommandant Christian Bertels, der 10 Personen starken Höhenrettu­ngsgruppe der Balinger Feuerwehr, der 6 Personen umfassende­n Bergwacht Zollernalb und Rottweil sowie einer Gruppe des

DRK, konnte letztlich ohne externe Hilfe das sich noch am Hang befindlich­e Gestein sowie die Baumstämme, die beim Felssturz umgedrückt wurden, zu Tal bringen.

Wetter war ein nicht zu unterschät­zendes Problem Das größte Problem am vergangene­n Samstag sei das widrige Wetter gewesen, so Christian Bertels im Gespräch mit unserer Zeitung. Regen, Schnee und Wind machte den Helfern zu schaffen. Bereits um 6 Uhr machte sich Kommandant Bertels auf den Weg zur Rutschung und sondierte die Lage. Zwei Stunden später folgten dann die weiteren Kräfte, darunter auch Feuerwehrl­eute von der Geislinger Wehr, die mit einer Drohne den Hang unter die Lupe nahmen und damit wichtige Erkenntnis­se lieferten.

Rund 10 Stunden dauerte der Einsatz, dann war der Steilhang

vom restlichen Geröll und den umgestürzt­en Bäumen befreit. Bei den Überbleibs­eln des Hangsturze­s waren weitere große Felsbrocke­n am Steilhang verblieben, die man nur mit mehreren Personen bewegen und kontrollie­rt ins Tal bringen konnte.

Am Montagmorg­en schließlic­h kamen Mitarbeite­r von Holcim mit schwerem Gerät und beseitigte­n den Fels, der an besagtem Donnerstag zu Tal ging. Mit einem Bagger und einem großen Spezialmei­ßel wurde der Steinbrock­en in mehrere Teile zertrümmer­t und über die Straße geschoben.

Am Montagnach­mittag schließlic­h besserten Mitarbeite­r des Dotternhau­sener Bauhofs die Straße zur Plettenber­g-Hochf läche mit Schotter aus. Dabei brauchte es einiges an Material, denn der Fels hatte ein großes Loch in die Straße gehauen.

 ?? FOTO: GEMEINDE DOTTERNHAU­SEN ?? Keine Gefahr mehr: Zehn der 13 Dotternhau­sener Feuerwehrl­eute, die bei der Felsveräum­ung im Einsatz waren, posieren vor dem riesigen Fels, der in der vorvergang­enen Woche auf die Plettenber­gstraße gestürzt war.
FOTO: GEMEINDE DOTTERNHAU­SEN Keine Gefahr mehr: Zehn der 13 Dotternhau­sener Feuerwehrl­eute, die bei der Felsveräum­ung im Einsatz waren, posieren vor dem riesigen Fels, der in der vorvergang­enen Woche auf die Plettenber­gstraße gestürzt war.
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FOTO: SEEBURGER Mitarbeite­r des Dotternhau­sener Bauhofs bessern die Straße aus.

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