Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Hangsicherung am Plettenberg erfolgreich
Riesiger Fels von Holcim mit einem Spezialmeißel zertrümmert
- Klappt es mit der Sicherung des Steilhangs am Plettenberg, wo vor kurzem ein Feststurz zu beklagen war, oder muss man Spezialisten für die Aufgabe holen? Diese Frage stellte sich noch am vergangenen Mittwoch. Am vergangenen Samstag dann zeigte sich, dass die eigenen Kräfte echte Spezialisten sind. Gestern morgen gab es dann ein Briefing der beteiligten Kräfte und der Gemeindeverwaltung. Schon da wurde klar, dass Feuerwehr, Bergwacht und Höhenrettung mit vereinten Kräften die schwierige Aufgabe erfüllen konnten.
Kurze Rekapitulation: In der vorvergangenen Woche donnerte ein tonnenschwerer Fels am Steilhang kurz vor der Hochf läche des Plettenbergs in Dotternhausen auf die Straße. Zu Schaden kam Gott sei Dank niemand, wohl aber war die Straße nicht mehr passierbar.
Noch viel Geröll am Hang Der nächste Schock kam dann wenige Tage später. Experten hatten festgestellt, dass mitnichten das ganze Geröll des Erdrutsches zu Tal ging. Mindestens die Hälfte des Materials hing noch am Steilhang. Wann sich die Steine lösen werden, konnte niemand voraussagen. Eine Hangberäumung war unumgänglich. Darüber informierte auch die Dotternhausener Bürgermeisterin Marion Maier die Gemeinderäte in der Sitzung am vergangenen Mittwoch. Sie wies auch darauf hin, dass sich dann zeigen werde, ob die Dotternhausener Feuerwehr, die Bergwacht und die Höhenrettung dazu ein der Lage sein werden, oder ob man eine Spezialfirma beauftragen muss.
Und, so führte sie in der Sitzung aus, wichtig sei es, dass bei dem Feslsturz niemand zu schaden gekommen sei. Denn normalerweise sind auf dieser Straße öfter Wanderer oder Spaziergänger, aber auch Radfahrer und verbotenerweise
Autos unterwegs. Die Mannschaft, bestehend aus 13 Feuerwehrleuten aus Dotternhausen unter der Leitung von Kommandant Christian Bertels, der 10 Personen starken Höhenrettungsgruppe der Balinger Feuerwehr, der 6 Personen umfassenden Bergwacht Zollernalb und Rottweil sowie einer Gruppe des
DRK, konnte letztlich ohne externe Hilfe das sich noch am Hang befindliche Gestein sowie die Baumstämme, die beim Felssturz umgedrückt wurden, zu Tal bringen.
Wetter war ein nicht zu unterschätzendes Problem Das größte Problem am vergangenen Samstag sei das widrige Wetter gewesen, so Christian Bertels im Gespräch mit unserer Zeitung. Regen, Schnee und Wind machte den Helfern zu schaffen. Bereits um 6 Uhr machte sich Kommandant Bertels auf den Weg zur Rutschung und sondierte die Lage. Zwei Stunden später folgten dann die weiteren Kräfte, darunter auch Feuerwehrleute von der Geislinger Wehr, die mit einer Drohne den Hang unter die Lupe nahmen und damit wichtige Erkenntnisse lieferten.
Rund 10 Stunden dauerte der Einsatz, dann war der Steilhang
vom restlichen Geröll und den umgestürzten Bäumen befreit. Bei den Überbleibseln des Hangsturzes waren weitere große Felsbrocken am Steilhang verblieben, die man nur mit mehreren Personen bewegen und kontrolliert ins Tal bringen konnte.
Am Montagmorgen schließlich kamen Mitarbeiter von Holcim mit schwerem Gerät und beseitigten den Fels, der an besagtem Donnerstag zu Tal ging. Mit einem Bagger und einem großen Spezialmeißel wurde der Steinbrocken in mehrere Teile zertrümmert und über die Straße geschoben.
Am Montagnachmittag schließlich besserten Mitarbeiter des Dotternhausener Bauhofs die Straße zur Plettenberg-Hochf läche mit Schotter aus. Dabei brauchte es einiges an Material, denn der Fels hatte ein großes Loch in die Straße gehauen.