Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ministerpräsident lädt ins Staatsministerium ein
Besuch der Villa Reitzenstein
- Auf Einladung des Ministerpräsidenten anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Musikkapelle Laiz besuchten 38 Musikerinnen und Musiker die Villa Reitzenstein in Stuttgart.
Die Villa Reitzenstein ist ein Ort, an dem sich Geschichte und Gegenwart Stuttgarts und BadenWürttembergs in eindrucksvoller Weise bündeln. Das durch die Verlegertochter Helene von Reitzenstein zu Beginn des vorigen Jahrhunderts errichtete imposante Palais ist heute Amtssitz des Ministerpräsidenten und Sitz des Staatsministeriums Baden-Württemberg.
Die Führung gab Einblicke in die Repräsentations- und Sitzungsräume der Villa, wie z. B. den Gobelinsaal, der als ehemaliges Speisezimmer der Baronin auch heute noch für Fest- und Arbeitsessen genutzt wird, die Bibliothek oder den Kabinettssaal, von dem aus heutige Landespolitik gestaltet wird. Im Runden Saal werden Staatsoberhäupter empfangen und Verdienstorden verliehen. Die Räume sind weitgehend original erhalten. Außerdem gab es interessante Informationen zu Helene von Reitzenstein, die zwischen 1910 und 1913 das prachtvolle Gebäude erbauen ließ. Nur neun Jahre wohnte die Baronin in dieser Traumvilla, dann zog sie nach Bayern und veräußerte die Villa zu einem Schnäppchenpreis an die noch junge württembergische
Staatsregierung. Von 1925 bis 1933 war sie Sitz des Staatspräsidenten bis 1945 die demokratische Arbeit abrupt von den Nazis beendet wurde. Nach Kriegsende war sie zuerst Sitz des von den Amerikanern eingerichteten Länderrates und ab 1948 Sitz der Württemberg-Badischen, ab 1952
der Baden-Württembergischen Regierung.
Im Anschluss an den Rundgang gab Herr Ministerpräsident Kretschmann exklusiv für die Laizer Gäste einen Sektempfang auf der Terrasse der Villa von der aus man den Blick auf Stuttgart genießen konnte. Im Neubau des
Eugen-Bolz-Hauses lud er die Gruppe anschließend in der Kantine des Staatsministeriums zu Getränken und Butterbrezeln ein. Trotz seiner vielen Termine nahm er sich Zeit für Gespräche.
Bei einem Abendessen im Stuttgarter Ratskeller fand der Ausf lug seinen Ausklang.