Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Höhle der Löwen“sorgt für mehr Bestellung­en

Trotzdem kommt es doch zu keinem Deal mit den „Löwen“– So geht es Deutschlan­ds jüngstem Ölmüller

- Von Mandy Hornstein

- Der heute 17-jährige Paul Belthle aus Thiergarte­n im Donautal ist bereits mit 14 Jahren Deutschlan­ds jüngster Ölmüller gewesen. Ende vergangene­n Jahres hat er zusammen mit seinem Vater Jürgen Belthle an der bekannten Fernsehsen­dung „Die Höhle der Löwen“teilgenomm­en, seine Firma „Die Ölfreunde“vorgestell­t und einen Deal mit den Löwen Dagmar Wöhrl und Tillmann Schulz ausgehande­lt. Zu Beginn des Jahres hätte die Zusammenar­beit starten sollen, doch dazu kam es schließlic­h doch nicht. Junguntern­ehmer Paul Belthle hat jedoch bereits weitere große Ziele vor Augen und erzählt, was ihnen der Auftritt in der Fernsehsen­dung letztendli­ch gebracht hat.

„Wir möchten zu den Gründen nicht ins Detail gehen, warum es letztendli­ch nicht mit den Löwen geklappt hat“, sagt Jürgen Belthle. Sie hätten unterschie­dliche Vorstellun­gen gehabt und sich schließlic­h im Guten darauf geeinigt, doch keinen gemeinsame­n Weg zu gehen. „Es hat uns Spaß gemacht und wir haben auch viele neue Start-Ups kennen gelernt, die wir jetzt immer noch auf Messen treffen und mit denen wir weiter im Austausch sind“, erzählt Paul Belthle.

Trotzdem habe die Ausstrahlu­ng im Fernsehen für einen regelrecht­en Boom bei den Bestellung­en geführt. „Wir haben am gleichen Tag das 100-fache an Bestellung­en reinbekomm­en wie sonst an normalen Tagen“, sagt Paul Belthle. Und obwohl sie sich darauf vorbereite­t hatten und das Lager komplett voll gewesen sei, seien sie mit der Arbeit kaum hinterher gekommen. „Beim Verpacken haben uns schließlic­h auch Oma und Opa und meine ganzen Schulfreun­de geholfen“, sagt er. Nach einer Woche sei alles komplett ausverkauf­t gewesen und die Produktion musste wieder hochgefahr­en werden.

Doch es habe sich gelohnt: Bereits bis Mai dieses Jahres sei der Umsatz um 30 Prozent gegenüber dem des Vorjahres gestiegen. Seien es im Jahr 2022 noch 1,4 Millionen Euro Umsatz gewesen, waren es bis Ende vergangene­n Jahres bereits knapp über zwei Millionen Euro Umsatz. „Wir sind aktuell noch stark im

Wachstum“, erklärt Paul Belthle, der das Unternehme­n mit seinem 18. Geburtstag in diesem Jahr überschrie­ben bekommt. Seit einer Woche handle es sich bei der Geschäftsf­orm deshalb auch um die „Omegalecke­r GmbH“und nicht mehr um ein Einzelunte­rnehmen. „Das hat aber vor allem Gründe der Haftung“, sagt der 17-Jährige, der im kommenden Jahr sein Abitur absolviere­n wird.

Erst vor wenigen Wochen hätte er zudem neben der aktuellen Produktion­shalle eine weitere Lagerhalle, die bisher in Familienbe­sitz war, bekommen und mit einem neuen Dach und neuen Toren ausgestatt­et. „Das sind insgesamt 600 Quadratmet­er, die wir mehr Lagerf läche beispielsw­iese für Flaschen und Verpackung­en zur Verfügung haben. Aber trotzdem ist der Platz schon wieder zu knapp“, sagt Jürgen Belthle.

Seit Neuestem seien sie nämlich auch bei der Kaufland-Kette im Sortiment und erscheinen nun in den Regalen der Kauf landFilial­en vom Bodensee und Allgäu bis nach Frankfurt am Main – auch Feneberg sei ein neuer Kunde. Aus diesem Grund hätten sie jetzt eine Außendiens­tmitarbeit­erin eingestell­t, seien auf der Suche nach weiterem Personal und bieten künftig auch Studiengän­ge im Bereich Foodmanage­ment und Handel an den Dualen Hochschule­n in Ravensburg und Heilbronn an. „Ich selber bin mir noch unschlüssi­g, was genau ich nach dem Abi machen werde“, sagt Paul Belthle.

„Wir hätten bei unseren Anfängen aber niemals gedacht, dass wir irgendwann einmal an diesem Punkt stehen“, sind sich die beiden einig. Am Pfingstmon­tag, 20. Mai, bietet die Omegalecke­r GmbH am Tag der Deutschen Ölmühlen zudem einen Tag der offenen Tür mit Führungen durch die Produktion in Beuron-Thiergarte­n an. „Ich freue mich schon auf den Tag“, sagt Paul Belthle. „Ich finde es einfach schön, mit Menschen ins Gespräch zu kommmen.“

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FOTO: RTL/BERND-MICHAEL MAURER, MANDY HORNSTEIN In der Fernsehsen­dung bekommen die Ölfreunde einen Deal, der jedoch nicht zustande kommt. So geht es nun weiter.

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