Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Project-X-Party in Balinger Disko eskaliert

Eine „Hausparty“des Top10 vor gut einer Woche endete mit einem Sachschade­n von rund 10.000 Euro

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- Vor gut einer Woche standen im Top10 die Zeichen auf Hausparty. „Project Balingen“lautete das Motto, unter dem die Diskothek am Freitag, 26. April, die Menschen zum ausgiebige­n Feiern einlud. „Die aufregends­te Party des Jahres“, versprache­n die Organisato­ren auf der Instagrams­eite des Top10.

Doch nun weckt ein anderer Beitrag die Aufmerksam­keit der Nutzerinne­n und Nutzer der Social-Media-Plattform. Seit einer Woche kursiert ein Video auf Instagram, das zeigt, wie ernst einige Gäste offenbar das Motto des Abends nahmen.

Denn was darauf zu sehen ist, erinnert ein wenig an Szenen aus dem US-amerikanis­chen Film Project-X, bei dem ein Jugendlich­er zusammen mit Freunden dem Haus seiner Eltern innerhalb einer Nacht einen renovierun­gsbedürfti­gen Zustand verpasst.

Während in dem Film allerdings kaum eine Ecke des Hauses verschont bleibt, war das Ausmaß der Verwüstung im Top10 um einiges geringer. Ort des Geschehens war hier lediglich eine der Herrentoil­etten, die dafür aber umso mehr abbekam.

Das Video, das ein mutmaßlich­er Gast des Abends auf seinem Profil postete, zeigt, wie große Teile der Zimmerdeck­e in Scherben auf dem Fußboden liegen. Der Spiegel oberhalb des Waschbecke­ns ist mehrfach gesprungen, Kabel hängen lose im Raum. Und dann ist da noch etwas, dass man in einem WC eher nicht erwartet. Auf dem Boden liegt ein umgekippte­r Barhocker.

„So was habe ich wirklich noch nie gesehen“, erzählt Top 10-Betreiber Dirk Bamberger im Gespräch mit dem „Zollern-Alb Kurier“. „Ich veranstalt­e solche Partys schon seit Jahren und da geht schon immer mal wieder etwas kaputt, aber nicht in dem Ausmaß.“Daher sehe er auch keine Verbindung zwischen dem Motto des Abends und der mutmaßlich­en Tat.

Doch das sehen nicht alle so. Während viele in den Kommentare­n des Videos die Zerstörung­en scharf verurteile­n, finden sich auch Aussagen wie „Thema getroffen“oder auch „Du wolltest Project X, du bekommst Project X“.

Dass es an dem sprichwört­lich stillen Örtchen in der Nacht alles andere als still gewesen sein muss, sei laut Bamberger allerdings nicht unmittelba­r aufgefalle­n. Die Zerstörung sei zwar noch in derselben Nacht, aber erst später bekannt geworden.

Wer nun jedoch dachte, das WC werde aufgrund der zeitnahen Schließung des Top10s nicht mehr repariert, der liegt falsch. Mittlerwei­le sei alles wieder auf Vordermann gebracht worden, versichert Bamberger.

Nicht abgeschlos­sen sind hingegen die Ermittlung­en der Polizei. Gleich am Folgetag habe man laut Bamberger Anzeige erstattet. Ersten Einschätzu­ngen der Beamten zufolge sei ein Schaden von rund 10.000 Euro entstanden. Wer und was hinter dem Vorfall steckt, sei momentan jedoch noch völlig offen, erklärt ein Sprecher der Polizei.

„Ich veranstalt­e solche Partys schon seit Jahren und da geht schon immer mal wieder etwas kaputt, aber nicht in dem Ausmaß.“Dirk Bamberger

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