Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Letzte Chance für den Biketower
Neues Konzept sieht abgespeckte Nutzung für Meckenbeurer Fahrradturm vor.
- Fünf Jahre jung ist die Geschichte des Biketowers, der 2011 als bundesweites Pilotprojekt am Bahnhofsplatz an den Start ging. Einen dritten Abschnitt in der kurzen Historie sieht Bürgermeister Andreas Schmid in Bälde eingeläutet: Auf eine anfänglich „gute Phase“folgte eine Zeit voller technischer Probleme, die seit dem Sturmschaden im Herbst 2014 andauert. Und jetzt soll es in Kürze mit einem neuen Konzept weitergehen, das mit einer Konzentration auf die Dauerparker einhergeht. Wenngleich Schmid hervorhebt, dass die Gemeinde die neue Ausrichtung „chancenorientiert“angeht, ist doch auch unstrittig, dass es sich um eine der letzten Chancen für den Biketower handelt.
Mit dem technischen Betreiber, der Firma Bartsch aus Tettnang, habe die Gemeinde Einigkeit erzielt, so der Schultes, „gemeinsam die Unsicherheitsfaktoren des Biketowers zu reduzieren“. Was darauf hinausläuft, dass die 45 Plätze nurmehr für Dauerparker verfügbar sein sollen. Für spontane Gäste, die direkt am Eingang ihr Ticket lösen, steht er hingegen nicht mehr zur Verfügung.
„Wir haben die Komplexität des Systems reduziert“, fasst es Andreas Schmid zusammen. Weder soll es künftig ein Bezahlsystem geben noch eine Akkustation, setzt sich doch die Erkenntnis durch: „Das öffentliche Laden von Akkus ist nicht sehr verbreitet.“(Schmid)
Mit diesen Änderungen und mit der Optimierung des Ein- und Ausladevorgangs will die Gemeinde als Betreiber die „Erfolgswahrscheinlichkeiten am Markt“steigern – eben indem der Biketower funktionssicherer und schneller handbar ist.
MECKENBEUREN
Gemeinde wird nicht investieren
Folgen soll als nächstes eine Testphase, ehe das reduzierte Konzept für die Nutzer erfahrbar wird. Ob es sich bewährt – das soll auch noch in diesem Jahr einer Prüfung unterzogen werden. Sicher „keine zwei, drei Jahre“werde man die Entscheidung vor sich herschieben, so der Bürgermeister, dem wichtig ist, die neue Phase „chancenorientiert“zu sehen und an den Erfolg des Biketowers mit der neuen Ausrichtung zu glauben. Allerdings verschweigt Schmid nicht, dass unter den alternativ erwogenen Konzepten eines war, den Biketower „ruhigzustellen“.
Solches schwebt auch weiterhin über dem Projekt (müsste freilich vom Gemeinderat beschlossen werden), denn eines wird Schmid zufolge nicht passieren: „Die Gemeinde wird keine Mehrinvestitionen in den Biketower tätigen.“