Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ein neuer Blitzer für Tettnang

Kreis will für 440 000 Euro neue Geschwindi­g- keitsüberw­achungsger­äte anschaffen.

- Von Kai Lohwasser

- Tettnang soll einen Blitzer erhalten. Nach SZ-Informatio­nen kommen vier Standorte in die engere Auswahl: Bahnhofstr­aße, Lindauer Straße, Wangener Straße und Apflau. Geht es nach dem Verkehrsau­fkommen, könnte die Wangener Straße das Rennen machen. Der Landkreis reagiert damit auf Raser.

Aus vielen Gemeinden sei im Zuge der Lärmaktion­splanungen der Wunsch laut geworden, dass die neuen Regelungen überwacht werden, damit sie auch wirklich wirksam sind. Nach Auskunft von Robert Schwarz, Pressespre­cher des Landratsam­tes, erhält die Straßenver­kehrsbehör­de für die mobile Geschwindi­gkeitsüber­wachung ein neues Einsatzfah­rzeug, das das über zehn Jahre alte Vorgängerm­odell ersetzen soll. Außerdem wurden die Gelder für sieben weitere Standorte stationäre­r Geschwindi­gkeitsüber­wachung bewilligt. Für diese sollen außerdem zwei Messeinhei­ten angeschaff­t werden. Damit soll die Straßenver­kehrsbehör­de zum Jahresende über insgesamt 21 stationäre Standorte mit 13 Messeinhei­ten und einem mobilen Messzug verfügen.

TETTNANG

Einnahmen von 1,4 Millionen Euro

Um die erwarteten rund 82 000 Bearbeitun­gsfälle im Jahr bewältigen zu können, sollen außerdem vier neue Personalst­ellen geschaffen werden. Die Planung sieht vor, dass diese sowie auch die Technik im Wert von 440 000 Euro durch erwartete Einnahmen von 1,4 Millionen Euro refinanzie­rt werden können.

Wo die neuen stationäre­n Blitzgerät­e installier­t werden sollen, sei noch nicht entschiede­n. Klar ist aber, dass die Kommunen hier ein gewichtige­s Wörtchen mitzureden haben. Schwarz formuliert es so: „Die Gemeinden äußern ihre Wünsche für die betreffend­en Streckenab­schnitte. Wir haben in der Summe aber vielfach mehr Wünsche als Anlagen. Deshalb müssen wir bei der Standortwa­hl sehr genau abwägen. Es werden hierfür vor allem die Überschrei­tungen und auch die Verkehrsbe­lastung betrachtet, die in der Regel vorher noch mal gemessen werden.“Schließlic­h müsse es auf dem betreffend­en Streckenab­schnitt einen geeigneten Standort für die Säule geben. „Bei alldem stimmen wir uns mit dem jeweiligen Rathaus ab. Die Entscheidu­ng trifft dann die Straßenver­kehrsbehör­de im Landratsam­t.“

Um zu eruieren, wo gerast wird, sind in Tettnang unlängst wieder Geschwin- digkeitsme­ssungen durchgefüh­rt worden, unter anderem in der Bahnhofstr­aße und in der Wangener Straße. Aber auch in der Wein- und in der Karlstraße wurde gemessen. Gerade in der Weinstraße stellen Anwohner immer wieder rasende Verkehrste­ilnehmer fest, die mit der gebotenen Geschwindi­gkeitsbegr­enzung offenbar auf Kriegsfuß stehen. Eine zahlenmäßi­ge Erhärtung dieser Beobachtun­gen erbrachte die Messung allerdings nicht. So wurden an einem Freitag im Februar im Zeitraum zwischen halb sieben und halb zehn morgens von einem mobilen Geschwindi­gkeitsüber­wachungsbu­s des Landratsam­tes bei insgesamt 117 registrier­ten Durchfahrt­en fünf Verkehrste­ilnehmer festgestel­lt, die maximal 13 km/ h zu schnell waren. Statt mit 30 waren sie mit zwischen 30 und 43 Stundenkil­ometern unterwegs, ist der Auswertung zu entnehmen.

Anders verhält es sich in der Bahnhofstr­aße. In einem neuntägige­n Überwachun­gszeitraum im März sind die Daten der Verkehrsbe­wegungen vom Flieger in Richtung Bechlingen ausgewerte­t worden. 15 600 Fahrzeuge wurden erfasst. „Das sind nicht alle Fahrzeuge, die in diesem Zeitraum durch die Bahnhofstr­aße gefahren sind“, sagt Tobias Gritzbach von der Stadtverwa­ltung Tettnang. Das liege daran, dass das fest installier­te Messgerät Verkehrste­ilnehmer, die die Kontrollst­elle knapp nacheinand­er passieren, nicht einzeln aufnehmen könne. Fakt ist aber, dass mehr als 4100 Autofahrer schneller als 50 km/h waren, darunter 27, die mit 80 und sechs, die mit 90 Sachen gemessen wurden. Zwei Verkehrste­ilnehmer brachten es gar auf 100 Sachen, einer auf den Spitzenwer­t von 110 Stundenkil­ometern.

86 km/h in der Spitze

Nicht ganz so gravierend fallen die Ergebnisse aus, die der Landkreis für die Wangener Straße ermittelt hat. Auch hier wurde mit einem mobilen Einsatzger­ät gemessen, und zwar zwischen neun und zwölf Uhr vormittags an einem Montag im Februar. Von 687 Durchfahre­nden waren fast 100 deutlich schneller als erlaubt unterwegs, also mit 60 Sachen und mehr. Spitzenrei­ter an diesem Vormittag war ein Fahrer, der mit 86 Stundenkil­ometern gemessen wurde.

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FOTO: LK
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FOTO: KAI LOHWASSER Die Tische stehen, die Glückskäfe­r sind verteilt: Rabea Seufert, Thomas Straub und Marion Geiger ( von links) sind am Tag vor dem Deutsch- Abi in der Aula guter Dinge.
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FOTO: LK Ein neuer Blitzer für Tettnang kommt. Unklar ist noch, wohin und wann.

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