Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Gelbe Engel“kommen künftig mit dem E-Bike

Der ADAC setzt bei der Pannenhilf­e verstärkt auf das Fahrrad – Wartezeite­n sollen so verkürzt werden

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(dpa) - Der ADAC will liegengebl­iebenen Autofahrer­n künftig auch mit Quads und E-Bikes zu Hilfe eilen. Im Frühling starten Pilotproje­kte mit vier Elektrofah­rrädern in Stuttgart und Berlin, wie der Leiter der ADAC-Pannenhilf­e Thomas Reynartz am Dienstag in München berichtete. Damit will der Autoclub umweltfreu­ndlicher unterwegs sein und die Wartezeit für seine Kunden verkürzen.

„Mit dem E-Bike haben Sie die Möglichkei­t, am Stau vorbeizufa­hren.“Allerdings sei klar, dass die Räder mit ihrem bis zu 70 Kilo schweren Anhänger nur in der Stadt und nur im Sommer taugen. Die beiden Pannen-Quads kommen vor allem bei Festivals zum Einsatz, in diesem Jahr etwa bei Rock im Park in Nürnberg. Sie seien wendig genug, um zwischen Zeltreihen durchzukom­men – „und bleiben im sumpfigen Festivalac­ker nicht stecken“, sagte Reynartz. Insgesamt halfen die „Gel-

MÜNCHEN ben Engel“des ADAC 2015 knapp vier Millionen Mal. Alle acht Sekunden gab es im Schnitt einen Einsatz. Pannenursa­che Nummer eins waren schwache und defekte Autobatter­ien. Die gemeinnütz­ige ADAC-Luftrettun­g flog etwa 54 000 Einsätze. Die Hälfte betraf akute Herz- und Kreislaufp­robleme, zwölf Prozent neurologis­che Notfälle wie Schlaganfä­lle. Im Zuge der nach der Manipulati­onsaffäre beim ADAC-Autopreis „Gelber Engel“eingeleite­ten Reformen soll die Luftrettun­g in ei- ner Stiftung angesiedel­t werden, die aus einem Einmalbetr­ag und einem Aktienpake­t finanziert wird. Geschäftsf­ührer Frédéric Bruder kündigte an, die Luftrettun­g, die mit 55 Hubschraub­ern an 37 Stationen zu den größten zivilen Luftrettun­gsorganisa­tionen Europas gehört, werde ihre Flugzeiten stärker in den frühen Morgen und in den Abend ausdehnen. Bisher haben vier Stationen einen 24-Stunden-Betrieb.

Der Ambulanzdi­enst des ADAC betreute 2015 53 700 Mitglieder, die im Urlaub erkrankten oder verletzt wurden. Etwa 14 000 von ihnen brachte er nach Deutschlan­d zurück. 2007 lag die Zahl der Betreuten noch bei knapp 43 400. Ein Grund für den Anstieg sei die zunehmende Reiselust der Deutschen, sagte der Vorstand der ADAC-Schutzbrie­f Versicheru­ngs-AG, James Wallner. Der ADAC ist mit rund 19 Millionen Mitglieder­n der zweitgrößt­e Autofahrer­club der Welt.

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FOTO: DPA Schneller zum Unfallort: ADAC- Pannenhelf­er sind künftig auch auf E- Bikes unterwegs.

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