Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Essl-Museum macht dicht

„Baumax“-Unternehme­r kann nach finanziell­en Fehlschläg­en im Balkangesc­häft Haus nicht mehr halten

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(dpa) - Das EsslMuseum im österreich­ischen Klosterneu­burg bei Wien stellt nach dem Scheitern einer staatliche­n Finanzieru­ng seinen Betrieb ein. Die Familie Essl habe den Bau des Museums und alle laufenden Kosten für Betrieb und Ausstellun­gen 17 Jahre lang aus eigenen Mitteln finanziert. „Dies ist nun leider nicht mehr möglich“, sagte Karlheinz Essl zur Schließung des Hauses zum 1. Juli. Die Sammlung Essl, die rund 7000 Werke vor allem der Nachkriegs­kunst in Österreich umfasst, bleibe von der Schließung unberührt, sagte Karlheinz Essl. Das Museum werde weiterhin als Depot für die Werke genutzt. Die österreich­ische Bundesregi­erung hatte es

KLOSTERNEU­BURG abgelehnt, sich an den Kosten des Museums zu beteiligen.

Der Bestand des Museums war seit 2014 fraglich geworden. Essls Unternehme­n, die Baumarktke­tte baumax, war wegen schlechter Geschäfte auf dem Balkan in finanziell­e Schieflage geraten. Die Kunstsamml­ung war daraufhin für rund 100 Millionen Euro vom Industriel­len Hans Peter Haselstein­er (Strabag) und von Essl selbst von der Essl-Stiftung gekauft und in eine neue gemeinsame GmbH eingebrach­t worden. Eine Versteiger­ung besonders attraktive­r Kunstwerke unter anderem des deutschen Malers Gerhard Richter in London hatte 66 Millionen Euro eingebrach­t.

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FOTO: DPA Das Essl- Museum in Klosterneu­burg wird künftig nur noch als Depot genutzt.

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