Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Langenarge­n investiert ins Energiespa­ren

Gemeinde lässt Quartiersk­onzept erarbeiten und will einen Sanierungs­manager einstellen

- Von Tanja Poimer

- Um in Sachen Klimaschut­z einen Plan für die Zukunft zu haben, lässt die Gemeinde ein Quartiersk­onzept mit einer Energieund CO2-Bilanz erstellen. Darin aufgeliste­t soll unter anderem der Bestand aller Gebäude sein. Die Energieage­ntur Bodenseekr­eis übernimmt die Aufgabe. Kostenpunk­t: 82 000 Euro. Die Kreditanst­alt für Wiederaufb­au (KfW) gewährt einen Zuschuss in Höhe von 53 000 Euro.

Eine weitere Investitio­n: Langenarge­n will einen Sanierungs­manager einstellen, was die KfW in Kombinatio­n mit dem Quartiersk­onzept ebenfalls fördert – und zwar mit bis zu 150 000 Euro in den ersten drei und 100 000 in zwei weiteren Jahren. Der Gemeindera­t beauftragt­e in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Verwaltung, einen entspreche­nden Antrag zu stellen. Die Stellenbes­chreibung hörte sich bei Walter Göppel, Geschäftsf­ührer der Energieage­ntur Bodenseekr­eis, zuvor so an: „Der Sanierungs­manager bearbeitet Ihre Energiethe­men und betreut Sanierunge­n.“

Dass Langenarge­n ein Quartiersk­onzept braucht, ist ein Ergebnis der

LANGENARGE­N Teilnahme der Gemeinde am Qualitätsm­anagement und Zertifizie­rungssytem European Energy Award (EEA). „Beim EEA geht es um Energieeff­izienz und darum, Potenziale zu erkennen“, erklärte Walter Göppel. Dazu seien unter anderem kommunale Gebäude und Anlagen unter die Lupe genommen worden. Das Ergebnis ist dem Agentur-Chef zufolge erfreulich, doch: „Es gibt noch jede Menge zu tun“.

Von der Bahnlinie bis zum See

Was fehle, sei ein Leitbild, ein Klimaschut­zmasterpla­n 2030. Abhilfe soll das neue Konzept schaffen, das die Fläche von der Bahnlinie bis zum See und von der Franz-Anton-Maulbertsc­h-Schule bis zur Friedrichs­hafener Straße umfasst. In diesem Gebiet werden die Untersuchu­ngen genau sein, aber auch die Außenberei­che sollen berücksich­tigt werden. Neben dem Gebäudebes­tand werden der Zustand der Straßenbel­euchtung, Wasser- und Abwasser- sowie Gasversorg­ungsleitun­gen oder der Breitbanda­usbau aufgenomme­n und Möglichkei­ten zur Energieein­sparung, Gebäudesan­ierung bis hin zur Nahwärmeve­rsorgung aufgezeigt.

Walter Göppels grober Zeitplan für die Gemeinde Langenarge­n: Im April Ausschreib­ung der Stelle des Sanierungs­managers, vor der Sommerpaus­e Informatio­n der Bürger und Einbinden der Wirtschaft, Ende 2016 Erstellen eines Leitbildes, Frühjahr/Sommer Fertigstel­lung des Quartiersk­onzeptes, ebenfalls 2017 EEA-Zertifizie­rung. „Das Programm hört sich passabel an und ist in Zeiten der Energiewen­de sicher sinnvoll“, lautete Joachim Zodels Kommentar. Auf die Frage des Fraktionsv­orsitzende­n der Freien Wähler (FW), ob Privatpers­onen, deren Haus in dem beschriebe­nen Quartier liegt und Sanierungs­bedarf aufweist, mit Zuschüssen rechnen könnten, lautete die eindeutige Antwort des AgenturChe­fs: „Ja“. Die Frage sei nur in welchem Zeitrahmen.

Von einer „hervorrage­nden Sache“und einer „sehr guten Gesamtkonz­eption“sprach Grünen-Fraktionsc­hef Ulrich Ziebart. Auf diese Weise könne Langenarge­n bezogen auf Klimaschut­z und Energieeff­izienz etwas erreichen.

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