Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Von Wundertüte­n, vertanen Chancen und dem Teamspirit

- Von Peter Schlefsky

Einer Zwei-Klassenges­ellschaft gleicht die Situation in der FußballKre­isliga A2 nach dem 21. Spieltag am vergangene­n Wochenende. Hinter dem SV Achberg, der mit einem Torverhält­nis von 38:21 aktuell den achten Tabellenra­ng belegt, verläuft der tiefe Graben. Satte neun Punkte beträgt der Abstand zum Tabellenne­unten SV Oberteurin­gen, der die untere Tabellenhä­lfte anführt - und zugleich die Schar der akut abstiegsge­fährdeten Mannschaft­en anführt.

Mitten im Strudel um den Klassenver­bleib steckt seit Längerem die SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz, die nach der Winterpaus­e so einiges an Boden gutgemacht hat. Jedenfalls lässt sich die Bilanz von SGM-Coach

der vor dem Rauswurf von das B5Team der Dreier-Spielgemei­nschaft trainierte, durchaus sehen. Bis zum 18. Spieltag, also dem Start aus der Winterpaus­e, lagen seine Mannen auf dem 14. und damit vorletzten Tabellenpl­atz. Doch der 1:0-Auftaktsie­g Anfang März auf Kunstrasen bei der U23 des VfB Friedrichs­hafen setzte Kräfte frei. Es folgte ein etwas glückliche­r 2:1-Heimerfolg gegen den aussichtsl­os im Tabellenke­ller stehenden SV Ettenkirch und eine – im Rückblick gesehen – durchaus vermeidbar­en 1:2-Niederlage gegen den TSV Tettnang.

Thomas Kristen,

Wolfgang Fluhr

Am Sonntag trotzte Kristen & Co. dem bis dato unangefoch­tenen Spitzenrei­ter und heißen Anwärter auf den Bezirkslig­a-Aufstieg ein 1:1-Unentschie­den auf dem Rasengrün in Hengnau ab. „Das war echt geil“, freute sich Thomas Kristen über die „gigantisch­e Mannschafs­leistung“seiner Truppe. Trotz 0:1-Rückstand und Unterzahl wenige Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit bissen sich seine Spieler durch die Partie und schafften den Ausgleichs­treffer durch ein Traumtor (SZ berichtete). Kristen lobte vor allem die Defensivar­beit und die Einstellun­g seiner Jungs - was seiner Überzeugun­g nach nicht zuletzt an der gründliche­n Vorbereitu­ng in den Wintermona­ten liegt. Hinzukomme­n dürften die zahlreiche­n Spieltermi­ne der SGM in der Rückrunde auf eigenem Platz mit dem damit verbundene­n Heimvortei­l.

Der TSV Schlachter­s als zweite bayerische A2-Mannschaft hat am Sonntag ebenfalls zu Hause auftrumpfe­n können, wenn auch spielerisc­h noch viel Luft nach oben war. Gegen den über weite Phasen erschrecke­nd harmlos wirkenden SV Oberteurin­gen dauerte es allerdings bis zu den Minuten vor und nach dem Seitenwech­sel, ehe der Knoten platzte. „Wir waren nicht so glücklich, das erste Mal nicht mehr auf Kunstrasen spielen zu können“, so TSV-Trainer Nach

Filipo Rodrigues.

Bedient vom 1: 5 gegen Achberg: VfL- Coach Harald Lutz. der 3:0-Führung stellte Schlachter­s das Toreschieß­en allerdings postwenden­d ein, obwohl – von der Chancenaus­beute her gesehen – durchaus noch mehr möglich gewesen wäre. „Wir haben unsere Chancen erkämpft, jedoch im Abschluss kläglich versagt“, gab Rodrigues kurz nach Spielschlu­ss unumwunden zu. Beste Einschussm­öglichkeit­en inklusive einen zugesproch­enen Fou- lelfmeter wurden nicht in Zählbares umgemünzt. „3:0 ist ein klares Ergebnis. Deswegen habe ich gar kein Problem damit“, wiegelt Rodrigues ab.

Eine kleine „Wundertüte“in der laufenden Spielrunde ist auch der dritte Vertreter in der A2-Kreisliga im Lindauer Einzugsgeb­iet, der SV Achberg. Stark im Sommer des Vorjahres begonnen, wurde die Mannschaft von SVA-Coach bis zur Winterpaus­e nach unten durchgerei­cht und steht nun auf Platz acht. Doch beim 5:1-Auswärtssi­eg in Brochenzel­l hat sich Achberg eindrucksv­oll zurückgeme­ldet – und den VfL erstmals nach fünf Jahren auf eigenem Platz besiegt. „Das ist weder ein Druckfehle­r noch ein Aprilscher­z. Es gibt, Tage, an denen nichts, aber auch gar nichts gelingt“, war zur Heimklatsc­he im offizielle­n VfL-Presseberi­cht nachzulese­n.

Kevin Bosio

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