Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Pfizer stoppt Allergan-Kauf
Grund ist die verschärfte US-Steuergesetzgebung
(dpa) - Ohne Steuervorteile für Pfizer kein Deal mit Allergan: Die bisher größte Übernahme in der Pharmabranche ist wegen einer Verschärfung der US-Steuergesetzgebung geplatzt. Der US-Pharmariese Pfizer und der irische Botox-Hersteller Allergan haben die Notbremse gezogen, wie sie beide am Mittwoch mitteilten. Die US-Regierung schließt ein Steuerschlupfloch, womit Pfizer durch die Verlagerung des Unternehmenssitzes ins Ausland Milliarden an Steuern gespart hätte. Die im November angekündigte Übernahme wäre 160 Milliarden Dollar schwer gewesen.
NEW YORK
Strafe von 150 Millionen Dollar
Für Pfizer waren Steuervorteile ein zentraler Grund für den möglichen Zusammenschluss. Jetzt muss der Konzern an Allergan eine Strafe von 150 Millionen Dollar zahlen. Zudem will das Unternehmen jetzt wieder an seine alte Strategie vor der geplanten Allergan-Übernahme anknüpfen und eine Aufspaltung bis zum Ende des Jahres prüfen. Die USRegierung hatte die Steuergesetze bei Fusionen von Unternehmen ver- schärft. Um ein Unternehmen zu übernehmen und sich an dessen offiziellem Sitz melden zu dürfen, muss das Übernahmeziel wenigstens ein Viertel der Größe des Käufers haben. Wenn ein Unternehmen – so wie Allergan – nur durch Zukäufe in den vergangenen drei Jahren auf diese entscheidende Größe herangewachsen war, zählt das nach der neuen Regelung nicht mit.