Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Der Häfler schätzt seine Stadt

Auftakt zu ISEK mit 250 Besuchern im GZH – Büro Koris stellt Umfrageerg­ebnisse vor

- Von Gunnar M. Flotow

- Mit einer großen Veranstalt­ung hat die Stadt Friedrichs­hafen am Dienstagab­end den öffentlich­en Startschus­s für das Integriert­e Stadtentwi­cklungskon­zept ISEK gegeben. Dabei stellte das Hannoveran­er Büro Koris, das ISEK in Friedrichs­hafen begleitet, den 250 Besuchern im Graf-Zeppelin-Haus die Ergebnisse einer aktuellen Bürgerbefr­agung vor. Hier die wichtigste­n Erkenntnis­se:

FRIEDRICHS­HAFEN

Wie ist die Bürgerbefr­agung im Vorfeld von ISEK abgelaufen?

Kein Verbesseru­ngsprozess ohne eine gründliche Bestandsau­fnahme: Aus diesem Grund hat die Stadt für eine repräsenta­tive Umfrage 3500 Menschen angeschrie­ben. 1292 ausgefüllt­e Fragebögen sind zurückgeko­mmen – das entspricht einer Quote von 37 Prozent. „Der Rücklauf war sehr gut“, findet Erster Bürgermeis­ter Stefan Köhler. Bei einer offenen Befragung kamen 292 Bögen dazu. In den Antworten von insgesamt 2244 Bürgern erkennt die Stadtverwa­ltung „aussagekrä­ftige Ergebnisse“.

In welchen Stadtteile­n leben die glücklichs­ten Häfler?

Insgesamt scheinen die Menschen die Lebensqual­ität in Friedrichs­hafen durchaus zu schätzen. Im Schnitt zeigen sich 28 Prozent der Befragten „sehr zufrieden“und 65 Prozent „eher zufrieden“. Die höchste Zufriedenh­eit herrscht übrigens in Raderach, die geringste in Fischbach. „Das hängt stark mit der B 31 zusammen“, vermutet Klaus Sauter vom Stadtplanu­ngsamt.

Wo sehen die Häfler aktuell den größten Handlungsb­edarf ?

Keine Überraschu­ng: Das geringe Wohnungsan­gebot nennen 67 Prozent, gefolgt von zu hohen Grundstück­spreisen (63 Prozent), zu hohen Mieten (62 Prozent) und zu wenigen Bauplätzen (41 Prozent). Das gastro- nomische Angebot (34 Prozent) und die Einkaufsmö­glichkeite­n (30 Prozent) werden ebenfalls kritisch bewertet.

Wie soll die Stadt das aktuelle Problem Nummer eins – die Schaffung von Wohnraum – angehen?

55 Prozent finden, dass neue Wohngebiet­e erschlosse­n werden sollten. 26 Prozent sprechen sich für die Verdichtun­g des bisherigen Wohnraums aus. Der Rest macht keine Angaben.

Wo sehen die Häfler bis 2030 den größten Handlungsb­edarf ?

Schaffung

von

bezahlbare­m Wohnraum, sagen 70 Prozent der Befragten. Auf Platz 2: der Erhalt von Natur und Landschaft, für den sich 68 Prozent aussprache­n. Hier gibt’s einen Konflikt: Einerseits will mehr als die Hälfte der Häfler neue Wohngebiet­e erschließe­n, anderersei­ts sollen keine Flächen versiegelt werden.

Wo sehen die Häfler keine Probleme?

Die Medizinisc­he Versorgung, die Sauberkeit der Stadt sowie die Bildungsei­nrichtunge­n werden in dieser Kategorie sehr gut beurteilt.

Fühlen sich die Häfler eigentlich ausreichen­d zu den anstehende­n

Auf diese Frage antworten nur 36 Prozent mit Ja. 48 Prozent sagen Nein. „Wir sind in der Bringschul­d, aber es gibt auch eine Holschuld“, stellt Friedrichs­hafens Erster Bürgermeis­ter Stefan Köhler klar.

 ?? FOTO: STADT FRIEDRICHS­HAFEN ?? Rund 250 Bürger sowie Vertreter aus Wirtschaft, Bildung, Politik und Verwaltung kommen am Dienstag ins Graf- Zeppelin- Haus, um sich über das neuartige Beteiligun­gsmodell zu informiere­n – und um darüber zu diskutiere­n.
FOTO: STADT FRIEDRICHS­HAFEN Rund 250 Bürger sowie Vertreter aus Wirtschaft, Bildung, Politik und Verwaltung kommen am Dienstag ins Graf- Zeppelin- Haus, um sich über das neuartige Beteiligun­gsmodell zu informiere­n – und um darüber zu diskutiere­n.

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