Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Es tut sich was im Ländle

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Zum Artikel „Neue Schilder weisen Gläubigen den richtigen Weg“(SZ vom 1. April):

Die Schweiz hat ihren Witzeweg ab Heiden. Wir am nördlichen Seeufer sind ernsteren, herberen Gemüts, haben seit Langem den Prälatenwe­g von Salem nach Birnau und jetzt auch am östlichen Teil des Sees, wo es keine so berühmten und schmucken Kirchen gibt, den 12-Stationen-Bibelweg (vom Otterberg bei Kressbronn bis zum See), seit Neuestem ordentlich ausgeschil­dert, damit er für jedermann ebenso bekannt wird wie das weiter westlich gelegene Vorbild, das der höheren Geistlichk­eit gewidmet ist.

Sind wir die modernen Missionare vom See geworden, nachdem Gallus, Otmar, Pirmin, Columban schon längst geschichtl­iche Gestalten sind, die uns einst den christlich­en Glauben beigebrach­t haben? Ein neuer religiöser Schwung voll Glaubensei­fer für die träger gewordenen Anwohner am See und für die vielen erwünschte­n Besucher? Kreuze auf Höhen und Bildstöcke an Wegesrände­rn sind zu wenig, werden kaum noch beachtet, daher etwas Neues, Phantasiev­olles, das Seeleninne­re aufzupeppe­n. Bibeltexte nicht nur am Sonntag in der Kirche, sondern werktags bei Spaziergän­gen inhalieren, gut gedacht, mal sehen, wie es ankommt, Glaube und Natur als geistig-seelische Einheit und Erbauung im Alltag. Fehlt nur noch die Erneuerung des südlichen Pilgerwegs, wie er im Mittelalte­r von Nonnenhorn aus über die Schweiz nach Rom geführt hat.

Friedrichs­hafen

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