Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Uferpark: Stadt will Wettbewerb ausloben
25 Planungsteams sollen Lösungen für die Gestaltung in Friedrichshafen erarbeiten
- Freier Seezugang, Radweg am Ufer, Relaxzonen mit Liegebänken: Wie eine OnlineUmfrage der Stadt 2015 gezeigt hat, können sich die Häfler vieles vorstellen, was ein überarbeiteter Uferpark haben muss. Jetzt soll ein Ideenwettbewerb mit anschließendem Workshopverfahren zeigen, was sinnvoll ist. Kostenpunkt: 220 000 Euro.
Der Plan: 25 Architektenbüros erarbeiten Konzepte für den Bereich zwischen Antoniuseck und Schlosshorn sowie Seeufer und Friedrichstraße inklusive Bahnhofsvorplatz. „Mit dem Ideenwettbewerb wäre eine diesem wichtigen innerstädtischen Raum angemessene größtmögliche planerische Vielfalt erzielbar“, heißt es in der Sitzungsvorlage des Technischen Ausschusses, der den Punkt am kommenden Dienstag berät. Die endgültige Entscheidung fällt in der Gemeinderatssitzung am Montag, 25. April.
Die Zustimmung vorausgesetzt wird der Wettbewerb im Sommer ausgelobt. Angesprochen sollen sich Landschaftsarchitekten in Verbindung mit Hochbauarchitekten, Stadtund Verkehrsplanern fühlen. Unter den Bewerberteams werden 22 aus-
FRIEDRICHSHAFEN gewählt. Drei Teilnehmer sind gesetzt: das Büro Planstatt Senner aus Überlingen, das sich bereits bei der Konzeption der Internationalen Gartenschau (IGA) mit dem Uferbereich beschäftigte, dessen Pläne nach dem Aus der IGA aber nie weiterverfolgt wurden. Das Büro Lohrer-Hochrhein aus München, das den Antonius-Platz gestaltet hat und das Büro Valentien + Valentien auch aus München, nach dessen Entwurf von 1988 die Parkanlage am Ufer letztmals überarbeitet worden ist.
Im November sollen vier Preisträger feststehen, die in einer zweiten Verfahrensstufe in einen Planungsworkshop mit Bürgerbeteiligung einsteigen. Der Siegerentwurf, der im März 2017 gekürt wird, ist schließlich die Grundlage für ein Bebauungsplanverfahren, das ein Jahr später abgeschlossen sein soll.
Wenn alles klappt, beginnt die Neugestaltung des Uferparks Mitte 2018. Die Stadt geht von Kosten in Höhe von 220 000 Euro aus, allein die Preissumme für den Ideenwettbewerb beträgt 98 000 Euro. Für die Bauabschnitte Hinterer Hafen und Seestraße gibt es noch keine genauen Zeitpläne.
Der Bereich Uferpark ist etwa 11,9 Hektar groß und hat damit die Fläche von fast 17 Fußballfeldern. Zur aktuellen Situation ist in der Sitzungsvorlage zu lesen, dass die historische Grünanlage mit ihrer attraktiven Seepromenade von Gastronomieund Freizeiteinrichtungen sowie dem vorgelagerten Yachthafen geprägt ist. Als Problemstellung wird unter anderem definiert, dass der Uferpark nicht nur als Erholungsfläche dient, sondern auch als Veranstaltungsort für beispielsweise das Seehasenfest oder das Kulturufer.
Viel Verkehr, marode Promenade
Einige weitere Schwierigkeiten, die genannt werden: das hohe Verkehrsaufkommen auf dem Bahnhofsvorplatz sowie auf der Friedrichstraße und dem dazugehörigen Geh- und Radweg, der unterbrochene Uferweg zwischen Graf-Zeppelin-Haus und Schlosssteg und fehlende Seezugänge im zentralen Bereich des Uferparks. Zudem seien die Beläge der Uferpromenade genau wie die Mauer stark sanierungsbedürftig. Das Hauptproblem aber ist laut Sitzungsunterlagen: „das fehlende Gesamtkonzept für die zukünftige Nutzung“. Abhilfe soll der Ideenwettbewerb schaffen.