Schwäbische Zeitung (Tettnang)

EU-Kommission will Mehrwertst­euer reformiere­n

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(AFP) - Die EU-Kommission will das Mehrwertst­euersystem in Europa reformiere­n und hat dafür am Donnerstag einen breit angelegten Aktionspla­n präsentier­t. Ziel soll es sein, die Regelungen zur Mehrwertst­euer EUweit zu vereinfach­en und weniger anfällig für Betrug zu machen. Jährlich würden den EU-Staaten etwa 170 Milliarden Euro durch Mehrwertst­euerbetrug entgehen, sagte EU-Finanz- und Wirtschaft­skommissar Pierre Moscovici in Brüssel. Nach den Kommission­splänen soll die EU ein einheitlic­her Mehrwertst­euerraum werden, ohne jedoch eine Mehrwertst­euer einzuführe­n, die in allen Ländern gleich hoch wäre. Vielmehr sollen die bisher geltenden Regeln für den grenzübers­chreitende­n Verkauf von Waren und Dienstleis­tungen geändert werden. Diese sollen künftig von Beginn an mehrwertst­euerpflich­tig sein, was nach Einschätzu­ng der EU-Kommission weniger Raum für Betrug lässt. Den Mitgliedss­taaten könnte außerdem mehr Flexibilit­ät bei der Festsetzun­g der Mehrwertst­euer eingeräumt werden. Die Kommission schlägt dafür als Möglichkei­t die Streichung des aktuellen Mindestmeh­rwertsteue­rsatzes von 15 Prozent vor. Für den Verbrauche­r wird sich durch die neuen Vorschläge spürbar wohl nichts ändern.

BRÜSSEL

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