Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Achenbach-Prozess wird neu aufgerollt
(dpa) - Erstmals hat der inhaftierte Kunstberater Helge Achenbach in der Prozessserie gegen ihn einen Teilsieg errungen. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hob am Donnerstag ein millionenschweres Schadenersatz-Urteil gegen Achenbach (63) auf und verwies das Verfahren zurück an das Landgericht. Dieses hatte Achenbach Anfang 2015 wegen Betrugs beim Verkauf von Kunst und Oldtimern an den Aldi-Erben Berthold Albrecht zur Zahlung von 19,4 Millionen Euro Schadenersatz verurteilt.
Das OLG stufte dies als „unzulässiges Teilurteil“ein. Denn in dem Zivilverfahren am Landgericht seien nicht nur Achenbach, sondern auch zwei seiner Firmen verklagt worden. Verurteilt wurde aber nur Achenbach. Daher bestehe die Gefahr, dass in der gleichen Sache drei widersprüchliche Urteile fallen könnten, urteilte das OLG. Über die damals verklagte und inzwischen insolvente Achenbach-Kunstberatung GmbH waren die Kunstwerke, über die Firma State of Art die Oldtimergeschäfte mit Albrecht abgewickelt worden. Die Albrecht-Familie hatte ihre Zivilklage jüngst um mehrere Millionen erhöht. Ein vom OLG empfohlener Vergleich in Höhe von 15 Millionen Euro war nicht zustande gekommen.
DÜSSELDORF