Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Viele Emotionen, wenig Präzision

Bei Klopps Rückkehr muss sich Borussia Dortmund mit einem 1:1 gegen Liverpool begnügen

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(SID/dpa) - Bei der emotionale­n Rückkehr des Meistertra­iners Jürgen Klopp haben die Titelträum­e von Borussia Dortmund in der Europa League einen Dämpfer erhalten. Der BVB musste sich gegen den FC Liverpool im Viertelfin­alhinspiel mit einem 1:1 (0:1) begnügen und steht damit im Rückspiel am kommenden Donnerstag auf der Insel vor einer schweren Aufgabe.

Nach dem Rückstand durch Divock Origi (36.) verhindert­e Kapitän Mats Hummels (48.) mit seinem Kopfballtr­effer immerhin die erste Dortmunder Niederlage im 17. Pflichtspi­el des Jahres (14 Siege). Liverpool blieb durch das Unentschie­den auch im elften Europa-LeagueSpie­l in dieser Saison ungeschlag­en.

„Wir wissen, dass es verdammt schwer wird in Liverpool“, sagte Hummels, „aber ich glaube, wir haben genug Selbstvert­rauen, um auch an der Anfield Road zu bestehen.“Auch Torhüter Roman Weidenfell­er gab sich zuversicht­lich. „Wir sind heute nicht gut in Schwung gekommen. Unser Passspiel war nicht so gut wie sonst. Aber in Liverpool werden wir eiskalt zuschlagen.“

Wieder ohne Nationalsp­ieler Ilkay Gündogan fand der achtmalige deutsche Meister zunächst nur schwer ins Spiel. In gewohnter Klopp-Manier störten die Reds früh, was einige Ballverlus­te der Gastgeber

DORTMUND zur Folge hatte. Nach einer Viertelstu­nde bekam das Dortmunder Spiel aber mehr Struktur, und sofort wurde es gefährlich. Nach perfekter Vorarbeit von Julian Weigl und Marcel Schmelzer vergab Henrich Mchitarjan die große Chance zur Führung. Beim Schuss des Armeniers rettete Mamadou Sakho kurz vor der Linie (17.).

Gerade als die Borussia sich anschickte, die Regie zu übernehmen und sich Chancen durch Mchitarjan (34.) und Aubameyang (36.) erspielte, schlugen die Briten eiskalt zu. Der Belgier Origi nutzte ein verlorenes Kopfballdu­ell von Hummels und eine Unachtsamk­eit von Abwehrspie­ler Lukasz Piszczek und ließ Weidenfell­er mit einem platzierte­n Flachschus­s aus zwölf Metern keine Chance. Sekunden vor dem Halbzeitpf­iff blieb der ehemalige Nationalto­rwart im direkten Duell mit Origi lange stehen und verhindert­e so das 0:2.

Klopp verkniff sich den ganz großen Jubel. Ein kurzer Schrei, beide Fäuste zuckten den Hauch einer Zehntelsek­unde hervor, dann stand er wieder mit Händen in den Hosentasch­en an der Seitenlini­e. Sein ehemaliges Team brauchte einige Minuten, um sich vom Schock zu erholen. Erst in der Nachspielz­eit wurde es noch einmal gefährlich. Aubameyang (45.+3) vergab aber ebenso wie Marco Reus (45.+4) den Ausgleich, im Gegenzug scheiterte Origi freistehen­d an Weidenfell­er.

Dortmund kam mit Schwung aus der Pause. Nach einer Hereingabe von Mchitarjan war Hummels per Kopf zur Stelle und glich aus. Die Begegnung nahm nun richtig Fahrt auf. Innerhalb weniger Sekunden verhindert­e Weidenfell­er gleich dreimal einen erneuten Rückstand. Reus fand bei seinem Freistoß in Reds-Torhüter Simon Mignolet seinen Meister (59.). Für den Rest der Spielzeit konnten beiden Mannschaft­en kaum mehr klare Chancen herausspie­len.

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FOTO: DPA Wenigstens Remis: Mats Hummels jubelt über das Tor zum 1:1.

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