Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Jugendarbe­itslosigke­it im Südwesten steigt

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(lsw) - Der Zuzug vieler Flüchtling­e nach BadenWürtt­emberg macht sich inzwischen auch in der Arbeitslos­enstatisti­k bemerkbar. Der Anstieg der Zahl junger Erwerbslos­er sei „auffällig hoch“, teilte die Bundesagen­tur für Arbeit mit. „Wir führen diese Entwicklun­g ausschließ­lich auf den starken Anstieg arbeitslos­er Ausländer zurück“, sagte der Landeschef der Behörde, Christian Rauch. Die Jugendarbe­itslosigke­it – also von Menschen bis einschließ­lich 24 Jahren – stieg den Angaben zufolge im Juni im Vergleich zum Vorjahresm­onat um 0,3 Prozentpun­kte auf 2,6 Prozent. 18 000 junge Leute suchten einen Job, 1900 mehr als vor einem Jahr.

Die Entwicklun­g kommt nicht überrasche­nd. Regionaldi­rektionsch­ef Rauch hatte bereits im vergangene­n Jahr prognostiz­iert, dass wegen der Flüchtling­e die Zahl der Arbeitslos­en steigen werde. Der Landesregi­erung zufolge kamen 2015 rund 100 000 Schutzsuch­ende aus Staaten wie Syrien und Afghanista­n in Deutschlan­ds Südwesten. Erstmals sind die Flüchtling­e nun separat in der Statistik aufgeführt. STUTTGART Mit der statistisc­hen Veränderun­g solle der Öffentlich­keit ein transparen­ter Einblick gegeben werden, wie sich die Arbeitsmar­ktsituatio­n der geflüchtet­en Menschen entwickle, so Rauch.

Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmar­kt in Baden-Württember­g im Juni aber weiter robust. Rund 220 000 Menschen waren den Angaben zufolge arbeitslos gemeldet. Das waren zwar 1000 mehr als ein Jahr zuvor. Da es aber etwas mehr Jobs gab, lag die Quote wie schon im Juni 2015 bei 3,7 Prozent. „Der Arbeitsmar­kt in Baden-Württember­g ist weiterhin in guter Verfassung“, sagte Behördench­ef Rauch. Im Vergleich zu anderen Bundesländ­ern steht Baden-Württember­g hervorrage­nd da. Zum Vergleich: Nordrhein-Westfalen hatte im Mai eine Erwerbslos­enquote von 7,7 Prozent.

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