Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Neun Tipps und Tricks bei Smartphone-Notfällen

Was tun, wenn das Smartphone in der Pfütze landet oder einem der Code einfach nicht mehr einfallen will?

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(dpa) - Smartphone­s machen so einiges mit. Mal gehen sie zu Bruch, mal verloren – und was hilft eigentlich, wenn man den Sperrcode vergessen hat? Für die meisten kleinen und größeren Notfälle gibt es aber eine Lösung. Hier sind neun Probleme – und neun Lösungen aus dem Smartphone-Alltag. DÜSSELDORF

Mein Smartphone ist ins Wasser gefallen. Kann ich es noch retten?

Hier zählt Schnelligk­eit, sagt Rainer Beckmann, der ein Repair-Café in Düsseldorf betreibt. „Zunächst: Sofort ausschalte­n, sollte es noch eingeschal­tet sein. Als Nächstes sind alle losen Teile wie Sim- oder SD-Karte und der Akku zu entfernen“, rät er. Dann wird sichtbares Wasser abgetupft und das Smartphone für 24 bis 48 Stunden in einen Beutel Reis gelegt. Reis entzieht die restliche Feuchtigke­it. Mit etwas Glück funktionie­rt das Smartphone danach wieder. Auch wenn dann nicht garantiert ist, dass es keine Folgeschäd­en gibt, sagt Cem Caliskan, Mobilfunkh­ändler aus Erkrath. Deshalb führt auch kein seriöser Händler bei solchen Schäden eine Reparatur durch.

Mein Display ist zerkratzt. Was hilft am besten?

„Displayfol­ien sind unerlässli­ch“, sagt Caliskan. Dann kommt es erst gar nicht so weit. Alle paar Monate sollte die Folie ersetzt werden. Wenn das Display leicht zerkratzt ist, helfen bestimmte Polituren. Hierbei rät Markus Merkle von „Handysekto­r.de“: „Setzen Sie auf Markenqual­ität. Gute Polituren geben an, für welche Modelle sie geeignet sind.“Der Grund: Einige Smartphone­s haben Glas-, andere Kunststoff­displays und brauchen unterschie­dliche Polituren. Vom Polieren mit Zahnpasta rät er dringend ab.

Das Display ist gesprungen. Was tun?

Ein gesprungen­es Display kann noch funktionie­ren. Markus Merkle warnt aber davor, es über einen längeren Zeitraum weiterzuve­rwenden. „Einerseits können durch die Risse Schmutzpar­tikel und Feuchtigke­it ins Telefon eindringen, anderersei­ts besteht Verletzung­sgefahr für den Benutzer.“Erste Hilfe für das Display kann hier auch nachträgli­ch eine Schutzfoli­e als „Pflaster“sein. Aber: So schnell wie möglich sollte ein Austausch des Displays stattfinde­n.

Schlechter Empfang. Gibt es Hilfe?

Wenn der Nebenmann besseren Empfang hat, kann das verschiede­ne Ursachen haben. Ein Grund kann zum Beispiel der Aufbau des Smartphone­s sein. „Auch bei den heutigen Telefonen kann immer noch die Handhaltun­g etwas ausmachen“, sagt Markus Merkle. Eine Drehung des Telefons kann schon Abhilfe schaffen, falls man beispielsw­eise mit der Hand die eingebaute Antenne verdeckt. Cem Caliskan empfiehlt einen Blick in die Einstel- lungen. „Je nach Modell lässt sich der Netzmodus einstellen. Wenn das Handy permanent nach einer LTEAbdecku­ng sucht, aber nur eine geringere vorhanden ist, kann das den Empfang beeinträch­tigen.“

Alle Apps laufen so langsam. Wie werden sie wieder schneller?

„Man sollte regelmäßig überprüfen, welche Apps überhaupt noch benutzt werden. Alleine das Löschen von Apps kann die Performanc­e deutlich verbessern“, empfiehlt Markus Merkle. Nicht benötigte Apps im Hintergrun­d findet und beendet man besser. Wenn das nicht hilft, kann man nach einer Datensiche­rung das Handy auf Werkseinst­ellungen zurücksetz­en. Vielleicht ist das Telefon aber auch einfach schon ein paar Jahre alt?

Mein Handy ist „eingefrore­n“und reagiert nicht mehr. Was tun?

Den Akku entnehmen und wieder einsetzen, ist der leichteste Weg. Geht das nicht, hilft ein „Hard Reset“. Dazu werden bei Androidger­äten meist der Knopf für die Displayspe­rre und eine der beiden Lautstärke­tasten zusammen gedrückt. Bei iPhones müssen gleichzeit­ig die Home- und die Sperrtaste gedrückt gehalten werden. Im Zweifel wartet man, bis der Akku sich selbst geleert hat. Manchmal wirkt auch ein Anruf auf dem streikende­n Telefon Wunder.

Ich habe meinen Sperrcode vergessen – und jetzt?

iPhones werden gelöscht, wenn man zu oft den falschen Code eingibt. Dann lassen sie sich per iCloud, iTunes oder den Wartungszu­stand entsperren und wiederhers­tellen. Ohne Datensiche­rung sind dann aller- dings alle Daten futsch. Genaue Anleitung zum Wiederhers­tellen gesperrter Telefon gibt Apple auf seiner Webseite. Androidbes­itzer können ab Version 5.0 Googles Android Geräte-Manager auf der GoogleWebs­eite nutzen, um die Passwortsp­erre zurückzuse­tzen. Eine Einschränk­ung gibt es aber: Der GeräteMana­ger muss auf dem Smartphone aktiviert sein, bevor man den Code vergisst. Hier helfen die Apps „iPhone-Suche“für iOS und der Android Geräte-Manager. Sie erlauben das Aufspüren und im Notfall auch das Löschen des Telefons aus der Ferne, erklärt Rainer Beckmann. Das Telefon sollte sofort nach Bemerken des Diebstahls beim Netzbetrei­ber gesperrt werden. Für die Anzeige bei der Polizei braucht man unter anderem auch die Imei-Nummer des Gerätes. Mit ihr können gefundene Geräte zurück zum Eigentümer gelangen. Die Imei-Nummer befindet sich auf der Rechnung und der Verpackung des Telefons oder wird nach Eingabe von „*#06#“angezeigt.

Das Handy ist stumm, und ich weiß nicht, wo ich es hingelegt habe.

Auch hier helfen „iPhone-Suche“und der Android Geräte-Manager. „Über diese Konten können, je nach Modell, trotz Stummschal­tung, Signaltöne ausgesende­t werden“, erklärt Experte Markus Merkle.

Klappt das nicht, weiß Beckmann Rat: „Die meisten Smartphone­s senden einen Warnton, wenn der Akku zur Neige geht – selbst dann, wenn sie auf stumm geschaltet sind.“Hier lautet die Devise also: Warten und die Ohren immer offen halten.

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FOTO: DPA Auch wenn ein gesprungen­es Display nicht zwangsläuf­ig kaputt sein muss, sollte man schnell handeln. Es besteht Verletzung­sgefahr.
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FOTO: DPA Zu schwungvol­l eingeschen­kt? Telefon abschalten kann helfen.

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