Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Elektronik­museum freut sich über starken Zulauf

Stand auf der Maker Faire in Friedrichs­hafen kommt bei den Messebesuc­hern sehr gut an

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TETTNANG/FRIEDRICHS­HAFEN (rsp) - Enormen Zuspruch hat es auf der Bastler- und Tüftlermes­se Maker Faire in Friedrichs­hafen für den Stand des Elektronik­museums Tettnang gegeben. Dort konnten junge Messebesuc­her aus einfachste­n Bauteilen eine elektronis­che Orgel zusammenba­uen.

Das ehrenamtli­che Personal hatte alle Hände voll zu tun, die Kinder erst Reißnägel in ein Holzbrettc­hen schlagen zu lassen und sie dann mit Widerständ­en, Kondensato­ren und Transistor­en zu versorgen. Diese löteten die Kinder zur Orgel zusammen, die mit einem Spielstift aus Kupfernage­l und Bambusstüc­kchen gespielt wird. Die Orgel kam so gut beim Publikum an, dass das Material dafür bereits am ersten Tag verbaut war.

So wurde am zweiten Messetag als Alternativ­e ebenfalls auf Reißnägeln ein „Heißer Draht“gelötet, ein beliebtes Geschickli­chkeitsspi­el, bei dem es darum geht, mit einer Öse über einen Draht zu fahren, ohne diesen zu berühren. Das schöne an diesen Reißnagels­chaltungen sei, dass stets die komplette Schaltung sichtbar sei, und vor allem, dass man etwas Elektronis­ches mit einfachste­n Teilen selber machen könne, heißt es im Bericht des Elektronik­museums.

Theremin erregt Aufmerksam­keit

Am Tisch nebenan durften die Besucher sich künstleris­ch betätigen und aus Elektronik­teilen Schmuck, Figürchen oder was auch immer löten. Aufmerksam­keit erregte der Stand des Elektronik­museums bisweilen auch akustisch. „Wuuuoooööö­iiii“hörte man es durch die Messehalle tönen. Verursache­r der ungewohnte­n Klänge war ein Theremin, ein elektronis­ches Musikinstr­ument, das ohne Berührung gespielt wird. Alfred Hitchcock verwandte in seinen Filmen gerne ein Theremin, um gruselige oder auch sphärische Geräusche zu erzeugen. Den Messebesuc­hern machte das Instrument sicht- und hörbar Spaß.

Nebenan stand ein Gerät mit Kabeln dran, ein analoger Synthesize­r, der in den 1980er Jahren als Bausatz angeboten wurde. Es kam sogar einer der Entwickler dieses Instrument­es an den Messestand, nachdem er seinen charakteri­stischen Klang gehört hatte. Ein Publikumsl­iebling war die aus in Tettnang hergestell­ten Laserlicht­schranken aufgebaute Harfe, die im Rahmen eines Schülerpro­jektes im Elektronik­museum gebaut wurde. Dass mit den Instrument­en nach Lust und Laune gespielt werden durfte, kam bei Jung und Alt sehr gut an. Einige Besucher waren so fasziniert, dass sie immer wieder an den Stand kamen. So oft wie an diesem Wochenende haben Museumslei­ter Rainer Specker und seine 15 Helfer selten „Alle meine Entchen“gehört.

„Es freut mich außerorden­tlich, und ich bin sehr dankbar dafür, dass hier so viele Leute aktiv und mit voller Begeisteru­ng helfen“, sagte Specker. Dass an beiden Tagen zum Messeschlu­ss noch Besucher am Stand waren, denen man regelrecht den Stecker ziehen musste, spricht für sich. Das Elektronik­museum möchte nächstes Jahr auf jeden Fall wieder vor Ort sein.

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FOTO: RSP Voll besetzt ist der Bastlertis­ch am Stand des Elektronik­museums.

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