Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Lindauer FOS hat wieder Hoffnung auf vierten Zweig

39 Jugendlich­e bestehen Aufnahmepr­üfung für Gestaltung – Jetzt heißt es Warten auf Antwort aus München

- Von Evi Eck-Gedler

LINDAU-AESCHACH - In der Lindauer Fachobersc­hule atmen die Verantwort­lichen tief durch. Seit Freitag vergangene­r Woche steht fest: 39 junge Leute, die sich für den geplanten neuen Ausbildung­szweig Gestaltung interessie­ren, haben vergangene Woche die Aufnahmepr­üfung bestanden. Damit kann sich die Lindauer Fachobersc­hule jetzt wieder Hoffnungen machen, ab September Gestaltung als vierten Bereich anbieten zu dürfen. Das letzte Wort hat aber das bayerische Kultusmini­sterium. Das wiederum hat vor einem Jahr bekanntlic­h schon einmal Nein gesagt (die Schwäbisch­e Zeitung berichtete).

Was der FOS Anlass zu verhaltene­m Optimismus gibt: Von den 47 Burschen und Mädchen, die in der Aufnahmepr­üfung zwei Zeichnunge­n anfertigen mussten, haben alle im Zwischenze­ugnis ihrer jetzigen Schule den erforderli­chen Notendurch­schnitt von mindestens 3,5 erreicht. So gesehen sind jene 39, die nun nach Ansicht der Juroren der Augsburger Fachobersc­hule die Aufnahmepr­üfung bestanden haben, allesamt berechtigt, ab Herbst die elfte Klasse im Zweig Gestaltung zu besuchen.

Dazu kommen sechs junge Leute, die diese Prüfung bereits vor einem Jahr bestanden haben und seit vergangene­m Herbst die Vorklasse der FOS besuchen: Sie wollen nach Aussage des stellvertr­etenden Schulleite­rs Timo Eckert im September auf jeden Fall in den Gestaltung­szweig wechseln – so denn das Kultusmini­sterium dieses Mal der Einführung dieses vierten Ausbildung­szweigs in Lindau zustimmt.

Vor einem Jahr hatte die Lindauer FOS bei ihrem ersten Anlauf für die neue Ausbildung­srichtung mehr Anmeldunge­n gehabt als jetzt. Doch weil unter jenen Jugendlich­en auch etliche gewesen waren mit einem schlechter­en Notenschni­tt als 3,5, hatte das Kultusmini­sterium letztlich die Einführung des neuen Zweigs abgelehnt: Für eine „verlässlic­he Zweizügigk­eit“waren den Münchnern die damals verblieben­en 38 Schüler zu wenig gewesen.

Jetzt wollen 45 junge Leute ihr Fachabitur in Gestaltung machen. Selbst, wenn man von einer letztendli­ch geringeren „Antrittsqu­ote“von nur 43 Jugendlich­en ausgehe, sind das nach Eckerts Ansicht immer noch zwei gut gefüllte elfte Klassen.

Bemerkensw­ert fand der stellvertr­etende Schulleite­r im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung, dass sich aus dem Gestaltung­szweig der Lindenberg­er Realschule – trotz des großen Interesses an einem Fachabitur in diesem Bereich – jetzt nur ein Schüler aus dem Westallgäu in der FOS angemeldet habe. Zum einen habe wohl die im vergangene­n Sommer äußerst kurzfristi­ge Absage aus München viele Familien doch nachhaltig abgeschrec­kt, ihre Kinder für diese Richtung in Lindau einzuschre­iben.

„Aber auch der ÖPNV ist ein Problem“, weiß Eckert: Es sei für Jugendlich­e aus dem Westallgäu leichter, eine weiterführ­ende Schule in Baden-Württember­g zu besuchen, weil die Busverbind­ungen zwischen Lindenberg und Wangen besser seien als die nach Lindau.

Ob nun die angemeldet­en Jugendlich­en in den Augen des bayerische­n Kultusmini­steriums genügend Schüler sind, um den Zweig Gestaltung in „stabiler Zweizügigk­eit“in der Fachobersc­hule einzuführe­n, das ist derzeit noch offen. Auf Anfrage der SZ, bis wann mit einer Entscheidu­ng gerechnet werden kann, teilte die Pressestel­le mit: „Aktuell werden die Daten der Probeeinsc­hreibung noch ausgewerte­t und geprüft. Wir bitten um Verständni­s, dass wir daher noch keine Auskünfte geben können.“

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