Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Jedem Jeck sein Legostein
Eine kölsche Redensart besagt: „Jeder Jeck is anders.“Soll bedeuten, dass jeder Narr auf seine Weise tickt und im Wissen um die eigene Unvollkommenheit Toleranz und Nachsicht anderen gegenüber üben soll. Sehr, sehr viele Jecken – unter ihnen ein Kollege, nennen wir ihn anonymitätshalber Herr Schön – konnten sich Tränen der Rührung kaum verdrücken und signalisierten auf unserer FacebookSeite von Schwäbische.de, dass sie eine Geschichte besonders bewegt hat. Und zwar die, in der ein SZ-Mitarbeiter einen roten Legostein wiederfand, den er vor 20 Jahren als kleiner Junge in einem alten Prellbock an Gleis 3b des Friedrichshafener Hafenbahnhofs versteckt hatte. Fast wäre das Relikt Gleisbauarbeiten zum Opfer gefallen, konnte aber gerade noch gerettet werden. „Wie geil ist das denn“, schrieb zum Beispiel Nutzerin „Jeanette Sachs“, und „Stefanie Kuhle“ließ wissen: „Ich finde den Bericht süß. Freu’ mich wenn ich mal nichts von Gewalt, Terror und Straftaten lesen muss.“Anderen ging die Geschichte von dem kleinen roten Legostein offenbar nicht ganz so zu Herzen. Nutzer „David Alma“feixte in einer „Eilmeldung“ironisch: „Mein Essen ist verbrannt, weil ich den Bericht gelesen habe und fasziniert war. Respekt.“Und „Chris Orend“postete gar ein Filmchen vom berühmten Sack Reis, der in China umfällt.
Womit wir auch schon wieder bei den Jecken wären. Unsere Forderung: Lasst in sämtlichen Prellböcken der Welt eckige Spielsteine mit acht Noppen versteckt sein. Hauptsache wir steigen nicht aus Versehen barfuß auf einen. SEITE 20