Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Musik, die in keine Schublade passt
Fünf Tettnanger Jungs haben mit ihrer Band „Tuesday’s Edition“Indie-Rap im Programm
TETTNANG - Nein, typischer Rap sei es nicht – klassische Rockmusik aber auch nicht. „Wir tun uns immer etwas schwer, wenn wir unsere Musik einer Stilrichtung zuordnen sollen“, sagen die fünf Jungs auf die Frage danach, wie sich ihre Musik denn am besten beschreiben lasse. Vor etwa fünf Jahren haben sich die musikalischen Wege von Magnus Heimpel, Adrian Rehm, Florian Gaus, Gabriel Knapp und Andreas Leuthold gekreuzt. Gemeinsam geprobt wurde immer dienstags. Als dann für den ersten Auftritt der Band schnell ein Name für gefunden werden musste, war die „Tuesday’s Edition“geboren.
In der Zwischenzeit sind nicht nur die fünf Tettnanger Musiker ein paar Jährchen älter geworden – der jüngste in der Gruppe ist 18, der Älteste 22 Jahre alt – auch die Musik hat sich im Laufe der Zeit verändert. „Ursprünglich war das Ganze mal als Jazz-Band gedacht, damals hatten wir noch eine Sängerin und haben Coversongs gespielt“, erinnert sich Bassist Magnus Heimpel. Doch dann ging Gitarrist Andreas Leuthold für ein Jahr nach Australien, die Sängerin zog es zum Studieren. „Also haben wir ohne die beiden weitergemacht“, erzählt Sänger und Rapper Adrian Rehm. Vom Jazz haben sie sich immer weiter entfernt, geprobt wurde unregelmäßig und auch nicht ausschließlich dienstags – der Name blieb jedoch.
Den Platz von Coversongs im Programm nahmen fortan eigene Songs ein. Texte und Melodien stammen dabei federführend von Adrian Rehm, der vorhat, Musik auch zu seinem Beruf zu machen. „An meinen Songs schrauben wir dann noch alle gemeinsam, sodass am Ende immer ein Gesamtprojekt herauskommt“, sagt er. Die Ergebnisse der musikalischen Bastelei tragen Namen wie beispielsweise „The End“, „Lucky Charm“oder „Horizon“. In den englischsprachigen Liedern geht es um Themen, die den fünf Bandmitgliedern auch im Alltag begegnen. „Dinge, die ich selbst erlebt habe oder zu denen ich eine klare Meinung habe“, so Adrian Rehm, der gerne Rap-Passagen in die sonst Indie-lastigen Stücke einbaut.
Mit ihrer Musik begeistern sie sowohl Jugendliche als auch die ältere Generation. Im Tettnanger Flieger sind sie bereits mehrfach aufgetreten und auch auf Privatfeiern oder Abibällen sind die Jungs, die bald eine eigene CD aufzunehmen planen, gern gesehene Gäste. Trotzdem ist das Geld verdienen nicht die oberste Priorität der Band. „Wir machen Musik, weil’s uns Spaß macht“, betont Pianist Gabriel Knapp und Drummer Florian Gaus fügt hinzu: „Das hat sich so ergeben, wir verstehen uns alle gut und sind ein lustiger Haufen.“
Doch was ist es denn nun für eine Art von Musik, die heute bei Konzerten der „Tuesday’s Edition“erklingt? Auf Indie-Rap, gespickt mit RockElementen, einigt man sich schließlich – gefolgt von der mit einem Augenzwinkern angefügten Bemerkung: „Man muss es einfach hören.“