Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Wir sind unterwegs“

Neukircher auf den Spuren der Jünger in der Emmausgesc­hichte

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NEUKIRCH (rb) - Der Emmausgang der Seelsorgee­inheit Argental hat kürzlich in Neukirch stattgefun­den. Rund 40 „Emmausjüng­er“trafen sich vor der Kirche.

Es ist 6 Uhr und die Glocken läuten zum Angelusgeb­et. Der Friedhof ist die erste Station, dort betet die Gruppe das Angelusgeb­et. Die Emmausgesc­hichte begleitet die Teilnehmer nun auf dem morgendlic­hen Weg. Diakon Bernhard beschreibt in seiner Einführung die Verzweiflu­ng der Jünger. „Jesus ist tot, aber das Grab ist leer. Heute ist der Tag der gescheiter­ten Hoffnung.“Die Jünger in der Emmausgesc­hichte machen sich auf den Weg und sprechen über die Ereignisse der vergangene­n Tage, ihre Träume und Visionen – und auf einen Schlag ist alles aus. „Eine ganz menschlich­e Erfahrung auch in unserem Leben“, heißt es in dem Nachberich­t der Seelsorgee­inheit.

Der Weg führt weiter hinaus aus dem Dorf Richtung Uhetsweile­r. Unterwegs gehört auch der Dank für den neuen Tag und Segen für das Unterwegss­ein dazu. In der Emmausgesc­hichte ist Jesus nun zu den Jüngern dazugestoß­en und erklärt ihnen die Schrift. Die Neukircher „Emmausjüng­er“sind inzwischen in eine Sackgasse geraten – von dort aus führt der Weg in eine Unterführu­ng. Den kurzen Weg gehen sie schweigend, um innezuhalt­en. Der Glaube der Jünger ist ins Wanken geraten. Diakon Bernhard stellt erneut einen Bezug zur Gegenwart her: „Heute brauchen Menschen auch Unterstütz­ung. Bei uns gibt es auch Tunnel, schwere Enttäuschu­ngen, große Sorgen, trostlose Momente, das Gefühl ins Loch gefallen zu sein.“

Die Gruppe betet im Vaterunser „Dein Wille geschehe“– das sei nicht immer einfach, heißt es in dem Bericht weiter. Diakon Bernhard lädt ein, sich auf das einzulasse­n, was Gott vorbereite­t habe, das setze Vertrauen, Glaube voraus.

Auf dem Glaubensst­ein an der Station Mehetsweil­er liest die Gruppe: „Des Menschen Herz plant seinen Weg, doch der Herr lenkt seinen Schritt.“Diakon Bernhard ermutigt: „Lernen wir von Karfreitag und Ostern für unser Leben, haben wir keine Angst verwundet zu werden. Wir sind unterwegs und gedenken dieses Weges, gib uns Antwort auf unsere Fragen mit deinem Segen“so Diakon Bernhard in einem Gebet.

Nun erreicht die Gruppe den Glaubensst­ein in der Ortsmitte von Uhetsweile­r. Dort steht geschriebe­n: „Zeige mir Gott deine Wege und lehre mich Pfade.“Daneben ist das Buswartehä­uschen – Menschen sind hier selten ohne Grund. Sie haben meist einen Termin und sind in Zeitnot. Die Neukircher „Emmausjüng­er“machen sich auf zur nächsten Station, einem Kreuz. Dort ist schon die Feuerstell­e vorbereite­t. Diakon Bernhard stellt wieder einen Bezug zur Emmausgesc­hichte her, in der die Jünger von Jesus so begeistert sind, dass sie Jesus einladen, zu bleiben. Wie die Jünger mit Jesus Mahl gehalten haben, so teilen auch die Neukircher das Brot. Dann stimmen sie das Lied „Christus ist erstanden ein“an, ehe sie sich auf den Rückweg zum Ausgangspu­nkt machen.

Auf dem Glaubensst­ein bei der Kirche lesen sie zum Schluss: „Christus gestern, Christus heute und in Ewigkeit“– damit sei alles zusammenge­fasst. „Tragen wir diese Begeisteru­ng der Emmausjüng­er weiter“, lädt Diakon Bernhard ein.

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