Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zeppelin fliegt für besondere Menschen

Mitbürger, die sich für andere einsetzen, gehen in die Luft

- Von Anton Fuchsloch

FRIEDRICHS­HAFEN - Wer anderen etwas Gutes tut, darf hoffen, dass auch ihm etwas Gutes widerfährt. Zehn Wohltäter konnten dieses Glück in Form eines Zeppelinfl­ugs erfahren. Zum dritten und sicher nicht zum letzten Mal haben die Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH (DZR) und die Schwäbisch­e Zeitung diese Charity-Aktion veranstalt­et.

Vor Weihnachte­n hatten wir Leserinnen und Leser aufgeforde­rt, uns Menschen zu nennen, die ein Dankeschön in Form eines Zeppelinfl­ugs verdient haben. Aus zahlreiche­n Einsendung­en mit Vorschläge­n hat eine Jury zehn Frauen und Männer ausgewählt. Sie stehen beispielha­ft für viele, die sich um ihre Mitmensche­n annehmen, die ihre Zeit und ihre Kraft für Angehörige, Nachbarn, kranke und hilfsbedür­ftige Menschen einsetzen. Es sind Menschen, die davon kein Aufhebens machen, sie sind für ihre Nächsten einfach da und packen an, wo es nötig ist.

Starker Wind verschiebt Start

Jeder von ihnen hat den Zeppelin schon Tausend Mal gesehen und sich gefragt, wie es wäre, mitzuflieg­en. Ein Traum, den sich wenige leisten, denn der Zeppelin ist kein Billigflie­ger. Außerdem ist das Fluggerät wind- und wetterfühl­ig, im Grunde eben ein Schönwette­r-Flieger, aber was für einer: ein Traumschif­f.

Nachdem der erste Flugtermin wegen zu starken Winds abgesagt werden musste, war die Aufregung eine Woche später umso größer. An diesem Tag herrschte dann bestes Flugwetter. Michael Schieschke, stellvertr­etender Geschäftsf­ührer der Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH (DZR), begrüßte die Gewinner samt Begleitper­sonen im Foyer der DZR.

Nach einer Führung durch den Hangar, wo DZR-Mitarbeite­r Stefan Fries die Teilnehmer über Technik, Vertrieb und Flugbetrie­b des Zeppelins Neuer Technologi­e aufklärte, gab es für zwei Begleiter noch eine Überraschu­ng. Zwei Plätze waren noch frei. Anne-Greth Bucher durfte die Glücksfee spielen.

Dann ging’s zum Check-In. Die Prozedur läuft ab wie vor einem Transatlan­tikflug. Mit einem Mercedes werden die Passagiere zum Startplatz gefahren. Einsteigen müssen sie zwecks Gewichtsau­sgleich im Wechsel – zwei raus, zwei rein. Dann heißt es hinsitzen, anschnalle­n und ab geht das Schiff. Nicht gar so schnell wie eine Rakete, aber es macht zügig Höhe, schwebt sanft über Schnetzenh­ausen, Fischbach und nimmt Kurs Richtung Immenstaad. Über Schloss Hersberg angekommen, hieß es nach 15 Minuten dann kehrtmache­n. Am Ufer entlang ging es zurück nach Friedrichs­hafen, und über den Seewald wieder im Sinkflug zum Flughafen. Man merkte gar nicht, wie das Fluggerät aufsetzt, nur die Motoren drehten jetzt höher, um die von 8000 Kubikmeter Helium getragenen acht Tonnen auf den Boden zu drücken. Eine halbe Stunde, die verging wie im Flug.

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FOTO: ANTON FUCHSLOCH Glücklich gelandet: die Gruppe der Wohltäter und ihre Begleiter vor dem Zeppelin.

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