Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zeppelin fliegt für besondere Menschen
Mitbürger, die sich für andere einsetzen, gehen in die Luft
FRIEDRICHSHAFEN - Wer anderen etwas Gutes tut, darf hoffen, dass auch ihm etwas Gutes widerfährt. Zehn Wohltäter konnten dieses Glück in Form eines Zeppelinflugs erfahren. Zum dritten und sicher nicht zum letzten Mal haben die Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH (DZR) und die Schwäbische Zeitung diese Charity-Aktion veranstaltet.
Vor Weihnachten hatten wir Leserinnen und Leser aufgefordert, uns Menschen zu nennen, die ein Dankeschön in Form eines Zeppelinflugs verdient haben. Aus zahlreichen Einsendungen mit Vorschlägen hat eine Jury zehn Frauen und Männer ausgewählt. Sie stehen beispielhaft für viele, die sich um ihre Mitmenschen annehmen, die ihre Zeit und ihre Kraft für Angehörige, Nachbarn, kranke und hilfsbedürftige Menschen einsetzen. Es sind Menschen, die davon kein Aufhebens machen, sie sind für ihre Nächsten einfach da und packen an, wo es nötig ist.
Starker Wind verschiebt Start
Jeder von ihnen hat den Zeppelin schon Tausend Mal gesehen und sich gefragt, wie es wäre, mitzufliegen. Ein Traum, den sich wenige leisten, denn der Zeppelin ist kein Billigflieger. Außerdem ist das Fluggerät wind- und wetterfühlig, im Grunde eben ein Schönwetter-Flieger, aber was für einer: ein Traumschiff.
Nachdem der erste Flugtermin wegen zu starken Winds abgesagt werden musste, war die Aufregung eine Woche später umso größer. An diesem Tag herrschte dann bestes Flugwetter. Michael Schieschke, stellvertretender Geschäftsführer der Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH (DZR), begrüßte die Gewinner samt Begleitpersonen im Foyer der DZR.
Nach einer Führung durch den Hangar, wo DZR-Mitarbeiter Stefan Fries die Teilnehmer über Technik, Vertrieb und Flugbetrieb des Zeppelins Neuer Technologie aufklärte, gab es für zwei Begleiter noch eine Überraschung. Zwei Plätze waren noch frei. Anne-Greth Bucher durfte die Glücksfee spielen.
Dann ging’s zum Check-In. Die Prozedur läuft ab wie vor einem Transatlantikflug. Mit einem Mercedes werden die Passagiere zum Startplatz gefahren. Einsteigen müssen sie zwecks Gewichtsausgleich im Wechsel – zwei raus, zwei rein. Dann heißt es hinsitzen, anschnallen und ab geht das Schiff. Nicht gar so schnell wie eine Rakete, aber es macht zügig Höhe, schwebt sanft über Schnetzenhausen, Fischbach und nimmt Kurs Richtung Immenstaad. Über Schloss Hersberg angekommen, hieß es nach 15 Minuten dann kehrtmachen. Am Ufer entlang ging es zurück nach Friedrichshafen, und über den Seewald wieder im Sinkflug zum Flughafen. Man merkte gar nicht, wie das Fluggerät aufsetzt, nur die Motoren drehten jetzt höher, um die von 8000 Kubikmeter Helium getragenen acht Tonnen auf den Boden zu drücken. Eine halbe Stunde, die verging wie im Flug.