Schwäbische Zeitung (Tettnang)
VfB ist am Sonntag gegen Berlin gerne Favorit
Volleyball: Das Traumfinale um die deutsche Meisterschaft wird im Modus „Best of three“gespielt
- Das Traumfinale um die deutsche Volleyballmeisterschaft ist perfekt. Der VfB Friedrichshafen erwartet im Modus „Best of three“die Berlin Recycling Volleys. Betrachtet man die bisherigen Spiele, so ist der VfB am Sonntag (14.30 Uhr, ZF-Arena) klarer Favorit.
Vital Heynen, Trainer des DVVPokalsiegers, hat zu Saisonbeginn gesagt: „Ich bin gerne Favorit, kann mit dem Druck gut umgehen.“Die anwesenden Journalisten hatten nur ein müdes Lächeln für den Belgier übrig. Der Grund: Die neue Mannschaft des VfB hatte keine Stars, viele junge Volleyballer, die noch nie auf hohem Niveau gespielt hatten.
Die Saison begann mit einem Paukenschlag. Der VfB holte sich in Berlin gegen Berlin den Supercup (3:0). Und auch die anderen Spiele gegen den deutschen Meister gewann der VfB Friedrichshafen. Zweimal in der Meisterschaft und auch das Pokalfinale in Mannheim.
Angeführt vom starken Zuspieler und Kapitän Simon Tischer entwickelte sich die Mannschaft Monat für Monat. Auch Rückschläge wie das vorzeitige Aus in der Champions League wurden vom VfB gut weggesteckt. Je länger die Saison dauerte, desto deutlicher wurde die Qualität der einzelnen Spieler. Allerdings funktionierte das nur im Kollektiv. Das war und ist das Geheimnis des Erfolges. FRIEDRICHSHAFEN
Wichtigster deutscher Titel
Nun stehen sich die beiden besten deutschen Mannschaften im Finale erneut gegenüber. Die Meisterschaft ist der wichtigste deutsche Titel. Er berechtigt zur Teilnahme an der Champions League. Der Vizemeister muss sich dagegen qualifizieren. „Da alles in maximal drei Spielen vorbei ist, steht für uns die Chance 50:50“, betont Heynen. In der ersten Partie am Sonntag in der ZF-Arena wird es wichtig sein, wie schnell Berlin das dritte Halbfinale gegen die United Volleys Rhein Main mental und körperlich verarbeitet hat.
Am Donnerstagabend ging die entscheidende Partie über fünf Sätze. Das kostete viel Kraft. „Die nächsten Wochen sollten wir genießen. Uns stehen jetzt ganz große Spiele bevor“, sagt Berlins Zuspieler Sebastian Kühner nach dem Einzug ins Finale. In der Tat spielt Berlin mindestens zweimal gegen den VfB und am 29. April im Final Four der Champions League im Halbfinale gegen die weltbeste Mannschaft Zenit Kazan und danach gegen ein Spitzenteam aus Italien.
Das Erreichen des Endturniers im Rom (29./30. April) ist für den amtierenden Meister ein großer internationaler Erfolg. „Ich denke, wir werden ein qualitativ hochwertiges Finale erleben. Beide Mannschaften wollen den Titel und werden deshalb großen Volleyballsport zeigen“, sagt Heynen. Und der VfB-Trainer nimmt es sportlich, dass die Finalserie nach dem 23. April für eineinhalb Wochen unterbrochen wird, weil Berlin in Rom in der Champions League spielt. „Das ist so, wenn der Terminkalender so eng ist.“