Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wie Reinhard Mey – nur härter
„Keiner kämpft für mehr“heißt Max Prosas drittes Album
Als sein bisheriges Meisterstück wird das neue Album von Max Prosa mit dem Titel „Keiner kämpft für mehr“angekündigt. Tatsächlich ist die dritte Platte des Berliner Singerund Songwriters musikalisch recht vielfältig, wenn man auf gut gemachten deutschen Pop steht.
Nicht ohne Hintergedanken hat sich Max Podeschwig den Künstlernamen Prosa gegeben. In seinen Texten beschwört der 27-jährige Sänger nämlich besonders gerne seine künstlerische Ader: Egal ob er mit den Textzeilen „Alles was ich seh’ singt ein Lied, singt ein Lied“von Liebe erzählt, oder in „Glücklich mit nichts“und „Glauben an“die brotlose Kunst des Musikmachens thematisiert. Meist sind diese hübschen Textzeilen in melodischen Pop gepackt – natürlich mit viel akustischen Gitarren und gefälligen Rhythmen.
Bei „Glauben an“oder „Auf der Suche nach mehr“könnte man sogar meinen, Reinhard Mey nach einer durchzechten Nacht durch die Lautsprecher zu hören. Max Prosas Stimme klingt zwar etwas härter als die des bekannten deutschen Liedermachers, aber seine Art zu singen ähnelt Mey doch tatsächlich.
Um aber nicht allzu weich zu werden, hat Max Prosa in sein aktuelles Album auch noch ein paar härtere Lieder gepackt. Im Titelsong „Keiner kämpft für mehr“wird Gesellschaftskritik geübt und mit „Der Boxer“gibt es sogar einen Song, in dem Max Prosa rappt. Insgesamt reicht dies alles zwar noch nicht ganz, um ein Meisterstück zu sein, aber ein vielseitiges Album, das gute Laune macht, ist „Keiner kämpft für mehr“trotzdem geworden.