Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Funny Girl“wird 75
Vom „Mädchen aus Brooklyn“zum Weltstar: Barbra Streisand
(dpa) – Seit mehr als einem halben Jahrhundert feiert Barbra Streisand Erfolge, hat 140 Millionen Alben verkauft, Oscars, Emmys und Golden Globes gewonnen – jetzt wird sie 75, arbeitet aber weiter und hat große Pläne. Gleich zwei neue Alben hat sie gerade veröffentlicht, ab 2020 will sie eine neue Kulturhalle am World Trade Center leiten, und sie hat zwei Konzerte für Anfang Mai angekündigt. Eines davon in Brooklyn, wo sie am 24. April 1942 geboren wurde.
Dabei sind Bühnenauftritte alles andere als ihre Leidenschaft. Jahrzehntelang litt Streisand unter Lampenfieber, „dass es mir fast den Magen umgedreht hat“. „Ein Grund, dass ich inzwischen auftreten kann, ist, dass es Tabletten gegen Lampenfieber gibt. Ich wünschte, davon hätte mir jemand schon vor Jahren erzählt.“Rote Teppiche meidet die Diva aber eher, am liebsten ist Streisand zu Hause, in ihrem Anwesen an der Küste Kaliforniens, das sie mit ihrem zweiten Ehemann, dem Schauspieler Josh Brolin, teilt.
Trotzdem äußert sie sich immer wieder zu aktuellen Themen, vor allem über ihre Webseite und via Twitter. In jüngster Zeit schießt Streisand, die immer offen die Demokraten und Hillary Clinton unterstützt hat, hauptsächlich gegen US-Präsident Donald Trump. „Ich kann keinen rassistischen, fremdenfeindlichen Sexisten respektieren, der uns mit seinem Verhalten alle gefährdet.“
Ihre Karriere begann in den 1960er-Jahren in Nachtclubs und Broadway-Revuen. In ärmlichen jüdisch-orthodoxen Verhältnissen im New Yorker Bezirk Brooklyn aufgewachsen, träumte sie schon früh von einer Schauspielkarriere – die sie dann auch machen sollte. Gleich für ihren ersten großen Hollywoodfilm „Funny Girl“(1968) gewann sie einen Oscar als beste Hauptdarstellerin. Ihre TV-Shows „My Name is Barbra“und „Color Me Barbra“gingen um die Welt und erzielten Rekordeinnahmen. Filme wie „So wie wir waren“, „Hello Dolly“, „Nuts“, „Is was, Doc?“und „Yentl“wurden ebenfalls zu Klassikern.
Ihr Lieblingsfilmpartner sei Robert Redford gewesen, sagt Streisand. „Wir wussten nie genau, was der andere machen würde, haben uns genau beobachtet und waren aneinander interessiert, und ich glaube, die Zuschauer haben das gemerkt.“Streisand wird zum Weltstar mit Wiedererkennungswert – wegen ihrer unvergleichlichen Stimme, aber auch wegen ihrer auffallend großen Nase, die sie genausowenig operativ korrigieren ließ wie ihren leichten Silberblick.