Schwäbische Zeitung (Tettnang)
HSG FF I gelingt Befreiungsschlag
In der Handball-Landesliga gewinnen die Gäste beim HC BW Feldkirch I mit 30:29
- Den Herren I der HSG Friedrichshafen-Fischbach ist ein „Big Point“um den Klassenverbleib in der Handball-Landesliga gelungen. Beim HC BW Feldkirch I setzte sich die Mannschaft von Chefcoach Stephan Kummer denkbar knapp mit 30:29 durch. Zur Halbzeit hatten die Gäste noch klar und deutlich mit 16:8 in Führung gelegen.
Als der Häfler Torgarant David Tovmasyan zwei Sekunden vor dem Abpfiff beim 29:29-Zwischenstand in der Feldkircher Reichenfeldhalle einen allerletzten Freiwurf zugesprochen bekam, hielt es die Zuschauer beider Fanlager kaum noch auf ihren Sitzen. Es musste noch ein schneller Abschluss her aus Häfler Sicht, während das Feldkircher Team keinen Wurf mehr zulassen wollte: Die Schiedsrichter gaben das Spiel frei, Tovmasyan täuschte einen Pass an, drehte sich um die eigene Achse und nagelte das Spielgerät mit der Schlusssirene zum 30:29-Auswärtssieg in die gegnerischen Maschen. Während der mitgereiste Anhang ebenso wie die Akteure unten auf der Platte - ihr Glück kaum fassen konnten, war die Enttäuschung der Hausherren nicht zu übersehen. Der eine streifte sich das Trikot über das Gesicht, ein anderer bearbeitete die Sprossenwand und einige BW-Handballer lagen auf dem Boden.
Angeführt von Cheftrainer Stephan Kummer bedankten sich die Häfler bei ihren Unterstützern, die sofort die HVW-Seite auf ihren Mobiltelefonen inspizierten. Es galt, zu schauen, was die Konkurrenz im Abstiegskampf gemacht hatte: Während Bettringen daheim gegen Spitzenreiter Hegensberg-Liebersbronn unterlag, gewann die Bundesliga-Reserve von Frisch Auf Göppingen ihr Heimspiel gegen den TV Altenstadt. Das bedeutet, dass sich der Ligaerhalt am letzten Spieltag zwischen der HSG FF (daheim gegen Kuchen-Gingen) und Göppingen II (auswärts bei Hegensberg-Liebersbronn) entscheiden wird. Dabei sah es zunächst danach auch, als würde Friedrichshafen-Fischbach einen deutlicheren Sieg landen können. Während die Abwehr um die beiden Torhüter Enrico Göser und Philipp Robakowski gute Arbeit leistete, erzielten auch die Angriffsbemühungen der Häfler Handballer Wirkung. Folgerichtig lag man nach sieben Minuten mit 5:0 vorne und kassierte das erste Gegentor erst in der 10. Minute.
Starke Leistung
Bis zum Halbzeitpfiff blieben die Gäste tonangebend, weil Feldkirch zudem viel zu viel liegen ließ. Nach dem Seitenwechsel und mit dem komfortablen 16:8-Pausenvorsprung im Rücken, sollte man eigentlich befreit aufspielen können. Sollte, denn der HSG FF gelang plötzlich nichts mehr.
Mit einem 8:0-Lauf glichen die Gäste in der 38. Minute zum 16:16 aus. Fortan entwickelte sich bis zum Schluss ein offener Schlagabtausch mit dem glücklicheren Ende für die HSG. „Wir haben das in der Halbzeit klar angesprochen, dass das Ding noch nicht durch ist“, sagte Stephan Kummer. „Zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir uns zu viele 30- bis 40-prozentige Wurfchancen genommen. Aber die Mannschaft lebt.“