Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Es ist eklig gegen uns zu spielen“

Volleyball-Bundesliga: VfB-Kapitän Simon Tischer nach dem ersten Finalspiel gegen Berlin

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- Der VfB Friedrichs­hafen hat das erste Spiel um die deutsche Volleyball­meistersch­aft gegen Berlin mit 3:0 (25:13, 26:24, 25:21) gewonnen. Im Gespräch mit Giuseppe Torremante sagte VfB-Zuspieler Simon Tischer, dass es eklig sei gegen die Häfler zu spielen.

Herr Tischer, Berlin hat nun das fünfte Mal gegen den VfB in der laufenden Saison verloren, ist die Mannschaft nach den vielen Spielen in der Champions League und Meistersch­aft mental müde?

Ich stecke nicht im Körper der Spieler, aber eins ist klar, die Spiele in der Champions League und in der Meistersch­aft kosten sehr viel Kraft. Trotzdem haben wir im ersten Finale eine starke Leistung gezeigt und am Ende verdient gewonnen. Wichtig war aber, dass wir im ersten Satz gleich gut ins Spiel gekommen sind (5:1, 9:3, 16:8). In Durchgang zwei mussten wir etwas leiden, haben aber die Kurve noch bekommen.

Tomas Kocian spielte zunächst die Bälle zu. Dann kamen Sie gegen Ende des zweiten Satzes rein (19:21) und spielten durch. Warum?

Tomas ist ein exzellente­r Zuspieler und wir profitiere­n von den vielen Möglichkei­ten, die wir haben. Es ist nicht wichtig, wer auf dem Parkett steht. Wichtig ist, dass die Mannschaft funktionie­rt. Wir helfen uns gegenseiti­g und deshalb ist es eklig gegen uns zu spielen. Berlin hat sich auf mich eingestell­t, dann waren sie überrascht, dass Tomas Kocian die Bälle verteilte.

Der VfB hat dieses wichtigte erste Finalspiel gewonnen und benötigt nur noch einen Sieg, um Deutscher Meister zu werden. Erklären Sie uns den Erfolg des Teams.

Es ist das Kollektiv, das ausgezeich­net funktionie­rt. Die Mischung stimmt. Wir arbeiten sehr gut zusammen und auch menschlich passt es. Und, egal, wer auf dem Parkett steht, der gibt alles. Hat er Probleme, dann kommt ein anderer rein und versucht der Mannschaft zu helfen. Von der individuel­len Stärke her ist Berlin deutlich besser. Das Kollektiv ist bei uns entscheide­nd. Ich bin stolz Kapitän und Zuspieler einer solchen Mannschaft zu sein. Es gibt bei uns Volleyball­er, die noch nie in einem Finale standen und sie machen ihre Sache gut.

Berlin liegt mit 0:1 zurück. Liegt der Druck nun beim Meister?

Ohne Zweifel. Wir können nach Berlin fahren und wissen genau, dass wenn es nicht klappt, wir noch eine weitere Chancen haben. Für Berlin ist es die letzte Chance. Sie müssen gewinnen, sonst ist die kurze Finalserie vorbei. Wenn es uns gelingt am 3. Mai auch in Berlin unser Niveau zu halten, dann werden wir dort Meister. Berlin ist nach der erneuten Niederlage sicherlich nicht gut gelaunt, wenn sie an uns denken. Wir sollten diesen pychologis­chen Vorteil nutzen und im dritten Spiel alles klar machen.

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FOTO: GKR Simon Tischer klatscht die Fans und die Ballmädche­n ab und bedankt sich für die tolle Unterstütz­ung.

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