Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Hoher Glamourfaktor bei Besuch der „First Daughter“in Berlin
Ivanka Trump nimmt an Diskussion gemeinsam mit Angela Merkel teil – US-Präsident schwärmt von „unglaublicher Chemie“mit Kanzlerin
(AFP/sz) - Ivanka Trump ist am heutigen Dienstag in Berlin – und der Rummel rund um die 35-jährige Tochter des US-Präsidenten wird enorm sein. Dies nicht nur wegen des hohen Glamourfaktors der eleganten Amerikanerin, sondern vor allem auch wegen ihrer politischen Rolle. Schließlich gilt sie als eine der wichtigsten Figuren im Zirkel um Donald Trump. Seit Kurzem hat Ivanka Trump auch ein offizielles Amt als Beraterin im Weißen Haus.
Viele US-Beobachter sehen in ihr denn auch mehr als die First Daughter – nämlich die wahre First Lady. Denn während Präsidentengattin Melania Trump im New Yorker Trump Tower wohnt und sich eher selten öffentlich blicken lässt, ist Ivanka ständig an der Seite des Präsidenten zu sehen. Sie ist auch häufig mit von der Partie, wenn sich ihr Vater WASHINGTON mit ausländischen Gästen trifft. So saß die Trump-Tochter im März an der Seite von Angela Merkel, als die Kanzlerin und der US-Präsident mit Wirtschaftsvertretern im Weißen Haus konferierten. Ivanka Trumps Berlin-Besuch knüpft an das damalige Treffen an. Die Jungunternehmerin, die eine Modekollektion betreibt, will an einer Podiumsdiskussion zur Förderung von Frauen in der Arbeitswelt teilnehmen; auch Kanzlerin Angela Merkel wird auf dem Podium sitzen. Auf deutscher Seite gibt es sicherlich die Hoffnung, dass die Präsidententochter als Ergebnis ihres Kurzbesuchs ihrem Vater ein positives Deutschlandbild übermitteln wird.
Merkel jedenfalls messe der Diskussion mit Ivanka „große Bedeutung“bei, sagte Vizeregierungssprecher George Streiter am Montag. Bei der Gelegenheit widersprach er der Erklärung des Weißen Hauses, Ivanka Trump reise „auf direkte Einladung der Kanzlerin“nach Berlin: Die Einladung sei nicht von Merkel gekommen, sondern vom Verband der Unternehmerinnen.
Trumps Überraschung
Unterdessen hat US-Präsident Trump in Washington in höchsten Tönen seine Zusammenarbeit mit Merkel gelobt. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) zu seinen ersten 100 Tagen im Amt sagte er: „Es ist witzig: Mit die beste Chemie hatte ich mit Merkel“. Auf eine ungläubige Nachfrage des AP-Reporters hin wiederholte Trump: „Wir hatten eine unglaubliche Chemie.“Das habe ihn überrascht, weil er zu den Fragen der „Nato-Zahlungen und der Einwanderung“eine andere Meinung habe als die Kanzlerin: „Darum war es toll, dass es so geklappt hat.“
In dem Interview äußerte sich Trump auch zu den Vorwürfen der Medien, er habe Merkel bei einem Fototermin im Weißen Haus nicht die Hand geben wollen. „Jemand hat gerufen: ,Gib ihr die Hand, gib ihr die Hand’. Aber ich habe das nicht gehört. Und ich habe ihr bereits viermal die Hand gegeben. Wissen Sie, wir haben viel Zeit miteinander verbracht“, betonte der US-Präsident.