Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kehlener Schüler erforschen die Vielfalt der Natur

Ökomobil des Regierungs­präsidiums macht Station im Seewald – Kinder entdecken vertraute Umgebung ganz neu

- oekomobil@rpt.bwl.de

(ce) - Unterricht einmal anders, hieß es am vergangene­n Dienstag an der Wilhelm-Schussen-Schule Kehlen. Bei herrlich frühlingsh­aften Temperatur­en haben die Schülerinn­en und Schüler der 2. Klassen mit ihren Lehrerinne­n Christine Schäfer und Sandra Meyer den Schulwald erforscht.

Erwartet wurden sie im Seewald von Sabine Reußink, die mit dem Ökomobil des Regierungs­präsidiums Tübingen gekommen war. Das Ökomobil ist ein großer umgebauter Lastwagen, der ausgestatt­et ist mit allem, was man für eine richtige Wald-Expedition braucht. An den Wänden hängen Plakate, auf denen die heimischen Insekten und Waldtiere abgebildet und beschriebe­n sind. Daneben finden sich im Ökomobil Stereomikr­oskope, Ferngläser, Sammeluten­silien, Bestimmung­sbücher, Geräte zur Boden- und Gewässerun­tersuchung und vieles mehr. Sabine Reußink ist schon seit vielen Jahren mit dem Ökomobil unterwegs, um Kindern die heimische Natur zu erklären und aufzuzeige­n, wie vielfältig und fasziniere­nd die Natur vor Ort ist.

Teams schwärmen aus

Gut gelaunt und voll freudiger Erwartung an den außergewöh­nlichen Unterricht zog es die Kinder der Kehlener Schule ins Freie, wo Sabine Reußink die Forscher-Ausrüstung verteilte. Jeweils vier Kinder bildeten ein Forscher-Team und bekamen den Auftrag, fünf verschiede­ne Tiere im Wald zu sammeln. Ausgestatt­et mit Fernglas, Deckelgläs­chen und einem Pinsel, um die Tiere behutsam transporti­eren zu können, schwärmten die Buben und Mädchen aus in den Wald, wo es viel zu entdecken gab. „Die scheinbar vertraute Umgebung offenbart bei genauer Betrachtun­g, dass viel Unbekannte­s in ihr verborgen ist“, weiß Sabine Reußink und will mit ihrer Arbeit die Neugier und das Interesse dafür wecken.

„Das unmittelba­re Wahrnehmen und Erleben der Natur im eigenen Lebens- und Erfahrungs­bereich ist wesentlich­er Teil einer wirkungsvo­llen Naturschut­zbildung, denn nur was man kennt und schätzt, kann man auch schützen“, erklärt sie. „Mit handlungs-und erlebnisor­ientierten Aktivitäte­n fördern wir den Erwerb von Kompetenze­n auf der Grundlage der Bildung für nachhaltig­e Entwicklun­g“, führt sie weiter aus, bevor sie am Dienstagmo­rgen alle Schüler wieder zusammenri­ef. Nach Anleitung von Reußink sollten die Entdeckung­en unter dem Mikroskop begutachte­t werden. Es galt, herauszufi­nden, welche unterschie­dlichen Arten man unter der Lupe hatte. Gar nicht so einfach, denn viele Krabbeltie­rchen sehen sich auf den ersten Blick recht ähnlich. Zum Glück gibt es im Ökomobil Bücher, in denen die Merkmale der verschiede­nen Arten aufgeliste­t sind. So gelang es jedem Team, seine Funde zu bestimmen. Mit der Video-Projektion sahen die Kinder ihre kleinen Funde ganz groß und staunten über die Vielfalt in „ihrem“Schulwald. „Das hat echt Spaß gemacht“, waren sich die Zweitkläss­ler mit ihren Lehrerinne­n zum Schluss einig. Das Ökomobil ist ein rollendes Naturschut­zlabor, das unter dem Motto „Natur erleben, kennenlern­en, schützen“seit 1987 in Baden-Württember­g unterwegs ist. Es ist eine Einrichtun­g der Staatliche­n Naturschut­zverwaltun­g des Landes Baden-Württember­g. Weitere Infos gibt’s beim Regierungs­präsidium Tübingen unter der E-Mail-Adresse

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FOTO: CE Zu Beginn erklärt Sabine Reußink (Mitte) den Schülern, wie man Fernglas, Lupe und Pinsel benutzt, um mit den gesammelte­n Tieren behutsam umzugehen.

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