Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Tausende strömen zum 42. Bähnlesfest
Am Nachmittag geht zeitweise nichts mehr
TETTNANG - Einheimische und Gäste haben am Sonntagnachmittag das traditionelle Bähnlesfest besucht und erlebten einen bunten und unterhaltsamen Mix aus Kleinkunst, Musik, Flohmarkt und zahlreichen Attraktionen samt verkaufsoffenem Sonntag.
Mit Bangen haben die zahlreichen Vereine, die Gewerbetreibenden, aber auch Institutionen und allen voran die Stadtverwaltung Tettnang am Sonntagvormittag das Wettergeschehen verfolgt. Nach lang anhaltendem Regen in der Früh zeigte sich Petrus schließlich mit der Montfortstadt versöhnlich und schickte gegen 12 Uhr die ersten wärmenden Sonnenstrahlen.
Fest wird zur Leidenschaft
Ließ der Andrang anfangs doch sehr zu wünschen übrig, war am Nachmittag zeitweise vor allem in der Karlstraße kein Durchkommen mehr. „Wir sind eigens aus Mittelried-Argenbühl nach Tettnang gekommen, um dieser wunderbaren Veranstaltung einen Besuch abzustatten. Besonders der sehr große und vielfältige Flohmarkt hat es uns angetan, eine Leidenschaft von uns“, meinten Christine und ihr Mann Josef, die eine alte Garderobe sowie einen Flechtkorb günstig erwerben konnten.
Wer Kleinkunst und Kabarett liebt, war im Innenhof des Schlosses gut aufgehoben. Da zeigten „Spasspartout“die ganze Bandbreite des Seifenblasens, formten Ballons und geizten nicht mit flotten und lustigen Sprüchen, während Karle Käpsele dem Schwaben in breitem Dialekt den Spiegel vor das Gesicht hielt, und die Kichererbsen ein kurzweiliges Dramolett mit Musik präsentierten. Überhaupt war die 42. Auflage des traditionellen und weit über die Region hinaus bekannten Stadtfestes, das seinen Ursprung 1976 anlässlich der Einstellung des Bahnbetriebs zwischen Tettnang und Meckenbeuren fand, bei Groß und Klein der Renner.
Martina und Heinz Böller aus Friedrichshafen zeigten sich beeindruckt: „Wir lieben den verkaufsoffenen Sonntag, da wir unter der Woche einfach nicht zum Shoppen kommen. Hier lassen wir uns treiben, treffen Freunde und genießen den Tag, einfach großartig, auch die Musik mit der Gruppe Knapp ein Jahr oder der Stadtkapelle hat uns sehr gefallen“. Natürlich hatten auch die Kleinsten ihren Spaß: Beim Fahren mit der Lokomotive oder im Karussell ebenso wie beim Kinderschminken, Ponyreiten oder bei den diversen Wurf- und Ballspielen. Wer den ein oder anderen Euro zur Aufbesserung des Taschengeldes dazu verdienen wollte, fand im Schlosspark beim Kinderflohmarkt seine Kundschaft.
„Seit 7 Uhr bin ich nun hier, und hatte Angst, dass aufgrund des Regens niemand kommt. Jetzt aber läuft es und ich habe bereits über 40 Euro in meiner Geldbüchse“, freute sich dann auch der 13-jährige Jan, der Brettspiele, Gameboy oder auch eine kleine Carrerabahn im Angebot an seinem Flohmarktstand hatte.
Bilder vom Bähnlesfest und ein Video dazu finden Sie unter ●» www.schwäbische.de