Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Die Tabelle bleibt surreal
Kiel und Flensburg verlieren, Hannover siegt weiter
FRANKFURT (dpa) - Die HandballBundesliga spielt verrückt: Während Rekordmeister THW Kiel und Vizemeister SG Flensburg-Handewitt bereits am vierten Spieltag ihre jeweils zweite Saisonpleite kassierten, liegt die TSV Hannover-Burgdorf weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze. DHB-Pokalsieger Kiel schlitterte am Sonntag mit dem 25:29 (10:15) bei der MT Melsungen ebenso in die sportliche Krise wie der Nordrivale aus Flensburg, der beim SC DHfK Leipzig mit 22:25 (10:13) unterlag.
„Wir haben in der ersten Hälfte leider extrem viele technische Fehler gemacht und auch viele Bälle verworfen. Wir haben hinten viel gekämpft, haben auch viel ausprobiert, aber es hat nichts gefruchtet“, haderte THW-Trainer Alfred Gislason mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Für unsere vielen mitgereisten Fans tut es mir leid, dass wir heute nicht besser gespielt haben.“Der Titelanwärter hinkt den eigenen Ansprüchen damit schon früh in der Saison hinterher. „Das tut sehr weh“, sagte Nationalspieler Steffen Weinhold bei Sky über die neuerliche Niederlage nur drei Tage nach der Heimpleite gegen Hannover. Mit 4:4 Punkten fiel Kiel in der Tabelle vorerst auf Rang neun zurück. „Wir haben eigentlich genügend Leute, eine gute Leistung auf die Platte zu bringen. Das ist uns heute nicht gelungen“, kritisierte Weinhold. „Wir waren nicht clever genug.“
Tabellenführer nach dem 4. Spieltag bleibt die TSV Hannover-Burgdorf (8:0), die sich drei Tage nach dem Sieg in Kiel bei Aufsteiger TuS N-Lübbecke dank der Treffsicherheit von Nationalspieler Kai Häfner (6) mit 25:21 durchsetzte. „Das fühlt sich alles noch sehr surreal an“, sagte TSV-Torhüter Malte Semisch. Jubeln durfte der Neuling Die Eulen Ludwigshafen, der beim 24:20 gegen den TBV Lemgo seinen Premierensieg in dieser Saison feierte.