Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zwei Tote bei Auffahrunfall auf der B 30
ERBACH/ULM (oma) - Bei einem Auffahrunfall eines Kleintransporters auf einen Lastwagen sind am Mittwochmorgen auf der Bundesstraße 30 bei Erbach (Alb-Donau-Kreis) zwei Menschen ums Leben gekommen. Dabei handelt es sich um die Beifahrer des Transporters, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Der Fahrer selbst erlitt schwerste Verletzungen. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 50 000 Euro.
Strafanzeige gegen Dobrindt und Kretschmann
WANGEN (bee) - 63 Anlieger der A 96 im württembergischen Allgäu haben bei ihrem Kampf um ein Tempolimit auf der Autobahn nun Strafanzeige gegen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erstattet. Sie werfen den beiden Politikern Verstöße gegen das Grundgesetz sowie Körperverletzung durch Lärmbelastung, Luftverschmutzung und Verkehrsunfälle vor. Auslöser für die drastische Aktion waren Aussagen Kretschmanns bei seinem jüngsten Besuch in Wangen Anfang September. Die Debatte um ein Tempolimit auf der A 96 dauert schon Jahre. Nach der Landtagswahl 2016 war zuletzt ein mehrjähriger Modellversuch für Tempo 120 gescheitert.
Gaffer nach Motorradunfall stellt sich der Polizei
ULM (AFP) - Ein Gaffer, der nach einem schweren Motorradunfall bei Ulm einen später an seinen schweren Verletzungen verstorbenen Fahrer mit seinem Handy filmte, hat sich der Polizei gestellt. Der 27-jährige Mann erschien am Dienstag im Polizeirevier Heidenheim und gab sein Verhalten zu, wie die Polizei Ulm am Mittwoch mitteilte. Sein Verhalten hatte bundesweit für Empörung gesorgt. Gegen den 27-Jährigen wird nun laut Polizei ermittelt. Das Handy wurde demnach beschlagnahmt und wird ausgewertet. Dabei werde auch überprüft, ob die zwischenzeitlich angeblich gelöschten Aufnahmen weitergegeben worden sind.
Kinder im Südwesten haben weniger Karies
ESSLINGEN (lsw) - Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg haben weniger Karies. Von drei Zwölfjährigen im Südwesten habe im Schnitt nur ein Kind einen kranken Zahn, sagte der Präsident der Landeszahnärztekammer, Torsten Tomppert, am Mittwoch in Esslingen. Vor fünf Jahren sei es noch eines von zwei Kindern gewesen. Seit Beginn der Mundgesundheitsstudie im Jahr 1989 habe sich die Zahl der zerstörten, fehlenden oder gefüllten Zähne bei Zwölfjährigen von im Schnitt 4,9 auf 0,5 reduziert. Als Grund nannte er unter anderem bessere Prophylaxe. Erst nach rund sechs Stunden war die Unfallstelle geräumt: Derweil blieb die Bundesstraße in Richtung Ulm gesperrt. Vor der Ausleitung an der Ausfahrt Laupheim-Nord bildete sich ein zeitweise bis zu fünf Kilometer langer Stau.
Warum der Fahrer des Kleintransporters offensichtlich ungebremst und mit hoher Geschwindigkeit auf einen Lastwagen auffuhr, ist derzeit noch unklar. Der Aufprall auf den mit Kies beladenen Kipper war so heftig, dass die zwei 53 und 25 Jahre alten Mitfahrer des Kleintransporters noch am Unfallort starben. Ein Sachverständiger war auf Anordnung der Staatsanwaltschaft vor Ort und sicherte Unfallspuren, damit der genaue Hergang geklärt werden kann.
Augenzeugen berichteten später von Gaffern und Handy-Benutzern, die die Unfallstelle filmten. Doch es habe auch positive Szenen gegeben: Fahrgäste eines Reisebusses dankten den Rettern, als sie im Vorbeifahren „Daumen hoch“zeigten.
Verkehrsministerium testet Dieselnachrüstungen
STUTTGART (lsw) - Baden-Württembergs Verkehrsministerium lässt beim Thema Nachrüstungen von Dieselfahrzeugen zur Luftreinhaltung nicht locker. Zusammen mit „namhaften Betrieben und Partnern“will das Ressort Dieselautos der Euro-Norm 5 per Hardware und Software nachrüsten und auf der Straße testen, um zu sehen, wie weit der Stickoxidausstoß sinkt. Eine Sprecherin von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bestätigte am Mittwoch einen Zeitungsbericht. Ergebnisse sollen bis zum Jahresende vorliegen. Auch der ADAC ist beteiligt.
Land soll Geld geben für „Landshut“-Ausstellung
STUTTGART/FRIEDRICHSHAFEN (lsw) - Das Land soll sich nach Ansicht der CDU-Landtagsfraktion dauerhaft finanziell an der Ausstellung der von Terroristen entführten Lufthansa-Maschine „Landshut“beteiligen. Die Fraktion werde sich dafür einsetzen, dass dafür Mittel im Landeshaushalt bereitgestellt würden, erklärten Fraktionschef Wolfgang Reinhart (Foto: dpa) und der wirtschaftspolitische Sprecher Claus Paal. Sie bezeichneten die „Landshut“als einzigartiges Denkmal der jüngeren deutschen Geschichte und als Mahnmal gegen den Terror. An diesem Samstag wird das Flugzeug in Friedrichshafen erwartet. Die Maschine soll künftig im DornierMuseum ausgestellt werden.
Pfullendorfer Soldaten wollen erneut klagen
SIGMARINGEN (dpa) - Die wegen entwürdigender Rituale gefeuerten vier Bundeswehrsoldaten aus Pfullendorf gehen weiter juristisch gegen ihre Entlassungen vor. Das bestätigte das Verwaltungsgericht Sigmaringen am Mittwoch. Die einstigen Soldaten des Ausbildungszentrums Spezielle Operationen haben demnach beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) in Mannheim die Zulassung einer Berufung gegen das Urteil des Sigmaringer Gerichts beantragt.