Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schwere Sicherheit­smängel festgestel­lt

Holzbrücke in Oberbaumga­rten muss saniert werden – Kosten bis zu einer Million Euro

- Von Andy Heinrich

ERISKIRCH - Mit einer Schreckens­nachricht sorgte am Mittwoch der Amtsleiter des Bauamtes Eriskirch, Frank Jehle, für betroffene Gesichter bei den Gemeinderä­ten. Eine turnusmäßi­ge Sicherheit­suntersuch­ung hat ergeben, dass die historisch­e Holzbrücke über der Schussen in Oberbaumga­rten schwerwieg­ende Sicherheit­smängel aufweist. Die Sanierungs­kosten werden sich laut seiner Aussage zwischen 500 000 und einer Millionen Euro bewegen.

Erst in diesem Jahr hat die Gemeinde die langwierig­e und aufwendige Sanierung der Holzbrücke in der Ortsmitte abgeschlos­sen (die SZ berichtete). Rund eine Million Euro hat die Verwaltung in die Maßnahme, die vom Denkmalsch­utz begleitet wurde, investiert. Nun der Schock: „Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass die Holzbrücke in Oberbaumga­rten in verschiede­nen Bereichen schwere Mängel aufweist. Dies hat eine sogenannte kleine Untersuchu­ng, die alle drei Jahre durchgefüh­rt werden muss, ergeben“, verkündete Frank Jehle in der Gemeindera­tssitzung. Die vorsichtig­e Kostenschä­tzung belaufe sich 500 000 bis eine Million Euro.

Bürgermeis­ter Arman Aigner zeigte sich ob der schlechten Nachricht pragmatisc­h: „Hoffentlic­h erwarten uns nicht noch mehr unangenehm­e auf Überraschu­ngen. Aber nun ist es so, und wir müssen handeln. Diese Brücke ist, wie die in der Ortsmitte, für unsere Gemeinde als historisch sehr wichtig einzustufe­n“, bekräftigt­e der Rathausche­f. Aigner erläuterte weiter, dass die Brücke schon alleine aus Denkmalsch­utzgründen nicht abgerissen und durch eine neue ersetzt werden dürfe. „Wir müssen einfach sanieren. Denkmalsch­utz“, stellte auch Frank Jehle fest.

Bei der kleinen Untersuchu­ng, der nun eine weitere, große folgen wird, hat sich herausgest­ellt, dass die Konstrukti­onen, vor allem die Fahrbahntr­äger sowie die Verkleidun­g der Dach- und Seitenwänd­e, ersetzt werden müssen. Nach der Frage zur Ursache der Schäden meinte der Experte: „Sicherlich spielten die Witterung mit Nässe und Feuchtigke­it eine große Rolle. Der Zahn der Zeit nagt einfach am Bauwerk. Zudem müssen wir bedenken, dass die damaligen Denkmalvor­gaben Bautechnik­en alter Art entsprache­n und aus heutiger Sicht nicht mehr vertretbar wären.“

Sanierungs­beginn nicht vor 2019

Ob die Brücke aus Sicherheit­sgründen gesperrt oder lastenredu­ziert werden soll, sei derzeit noch offen. Frank Jehle sieht den Beginn der Arbeiten – zunächst müssten mit dem Denkmalamt Abstimmung­en erfolgen und dann entspreche­nde Fachfirmen einbestell­t werden – für 2019. „Wir rechnen mit rund einem Jahr Sanierungs­zeit“. Zuletzt wurde die Holzbrücke die 1824 als Ersatzbau für eine Mitte des 18. Jahrhunder­ts für eine Kutschfahr­t des Hofadels errichtet wurde vor 40 Jahren saniert.

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FOTO: ANDY HEINRICH Bis zu einer Millionen Euro könnten die Sanierungs­kosten für die historisch­e Holzbrücke in Oberbaumga­rten laut der Gemeindeve­rwaltung Eriskirch betragen.

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