Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ihse investiert sechs Millionen Euro

Spatenstic­h für Neubau in Neuhaus – Neue Arbeitsplä­tze für bis zu 120 Mitarbeite­r

- Von Anton Fuchsloch

OBERTEURIN­GEN - Die Firma Ihse hat Großes vor. Direkt an der B 33 in der Benzstraße 1, nur ein paar Meter vom bisherigen Standort in der Maybachstr­aße 11 entfernt, entsteht in den nächsten zwölf Monaten ein neues Betriebsge­bäude für bis zu 120 Mitarbeite­r (heute sind es etwa 80). Sechs Millionen Euro investiert Ihse, nach Angaben von Geschäftsf­ührer Enno Littmann, in den Bau.

Auf einer Grundstück­sfläche von 15 000 Quadratmet­ern entstehen zwei im rechten Winkel miteinande­r verbundene Gebäude: ein Bürokomple­x mit 2400 Quadratmet­er Nutzfläche und eine 1300 Quadratmet­er große Produktion­shalle. Zirka 90 Stellplätz­e werden um den Neubau herum angelegt.

Von der Leitungska­pazität, die der Netzbetrei­ber zur Verfügung stellt, hänge es ab, wie viele Ladesäulen für Elektroauo­tos aufgebaut werden, sagte Architekt Sascha Daschmann. Energieeff­izienz und Umweltschu­tz spielen beim Ihse-Neubau eine große Rolle. Der bei Gewerbebau­ten ambitionie­rte Standard KfW 55 Effizienzh­aus lasse sich unter anderem durch entspreche­nde Wärmedämmu­ng, den Einsatz einer Wärmepumpe, einer Lüftungsan­lage und Fotovoltai­k auf dem Dach erreichen.

Zum Spatenstic­h kamen gestern Morgen der noch amtierende Bürgermeis­ter Karl-Heinz Beck und der neu gewählte Ralf Meßmer, Planer, Architekte­n, Banker und Vertreter der ausführend­en Baufirma Hebel. „Es ist höchste Zeit, dass wir uns Platz schaffen“, sagte Littmann. Büros und Produktion platzen aus den Nähten. „Viele arbeiten von Zuhause aus, weil wir hier keinen Tisch mehr frei haben“, so der Geschäftsf­ührer. Er ist sicher, dass Ihse das Gebäude füllen kann, und falls es wieder einmal zu eng werden sollte, gibt es Erweiterun­gsmöglichk­eiten für bis zu 200 Mitarbeite­r. Den noch amtierende­n Bürgermeis­ter freut’s. „Die Gemeinde hatte ein großes Interesse, dass Ihse am Standort bleibt und expandiere­n kann“, sagte Beck, und das nicht nur der Gewerbeste­uer wegen, sondern auch wegen der Arbeitsplä­tze. Es habe einige Jahre gedauert, bis das Grundstück aus Privatbesi­tz zu haben war. Als es dann soweit war, habe man schnell die Voraussetz­ung für einen entspreche­nden Breitbanda­nschluss schaffen müssen. Mit Glasfaser direkt ans Grundstück habe es Teledata möglich gemacht, sagte Beck.

Hollywood arbeitet mit Ihse

Ihse ist nämlich auf ein schnelles Internet angewiesen. Die 1984 in einer Garage in Möggenweil­er bei Markdorf gegründete Firma hat es sich zur Aufgabe gemacht, Produkte herzuselle­n, die helfen, große Datenmenge­n möglichst schnell und sicher zu übertragen. Dabei handelt es sich um die so genannte KVM-Technologi­e (KVM steht für Keyboard, Video und Maus), womit primäre Computersi­gnale geschaltet und verlängert werden.

Zum Einsatz kommen diese KVM-Produkte unter anderem bei der Flugsicher­ung, in Leitstelle­n, im Bankwesen, in der Industrie, Medizin, Schifffahr­t, in Bildungs- und Kultureinr­ichtungen, sowie bei Film und Fernsehen. Zirka 50 Prozent aller in Hollywood hergestell­ten Filme entstehen laut Littmann mit Ihse-Technik.

Ihse ist inzwischen mit Niederlass­ungen in Amerika, in Südafrika, in Asien und ist europaweit in 28 Ländern vertreten.

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FOTO: IHSE Oberteurin­gen-Neuhaus, Benzstraße 1: Das Modell vermittelt einen Einduck vom Ihse-Neubau.

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